Förderverein erarbeitet Sanierungsplan Anlieger befürchten Verfall der Kö

Düsseldorf · Der winterliche Lichterglanz auf der Königsallee täuscht: Längst hat die Prachtstraße auch Schattenseiten und zeigt Spuren des Verfalls.

 Claus Franzen, Peter Wienen, Ronald Hoogerbrugge, Thilo Hiersig und Hans Paffrath (v.l.) setzen sich für die Pflege der Kö ein.

Claus Franzen, Peter Wienen, Ronald Hoogerbrugge, Thilo Hiersig und Hans Paffrath (v.l.) setzen sich für die Pflege der Kö ein.

Foto: Bretz, Andreas

"Die Sandsteine der Tritonengruppe sind von Efeu und Moos überwuchert und von Pilzen befallen, auch die Steine der Brücken haben Schäden und müssten gereinigt werden, und nicht zuletzt müssen die Platanen beschnitten werden, damit das Gras auf der Böschung gedeiht", sagt Hans Paffrath. Der Inhaber der Galerie an der Königsallee hat sich mit weiteren Anliegern zusammengetan und einen Förderverein "Kö Kulturerbe" gegründet.

Das Ziel des Vereins: Die Königsallee als eine der bedeutendsten Straßen Deutschlands und als unverwechselbares Markenzeichen von Düsseldorf soll fachgerecht saniert und restauriert werden, "damit die Einzigartigkeit erhalten bleibt", sagt Peter Wienen. Der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Königsallee ist wie Claus Franzen, Inhaber des Porzellangeschäftes an der Kö, und Ronald Hoogerbrugge, Generalmanager des Interconti, Mitglied des Vereins. Um die gärtnerische Pflege des KöGrabens kümmert sich Landschaftsarchitektin Ricarda Kiwit, um die denkmalgeschützten Skulpturen und Brücken der Architekt Thilo Hiersig, und der ehemalige Stadtdirektor Jörg Bickenbach soll bei den Abstimmungsgesprächen mit der Stadtverwaltung helfen. "Zurzeit erarbeiten wir Sanierungspläne für die Brücken und steinernen Brüstungen, wenn möglich, wollen wir im Frühjahr 2013 bereits mit den ersten Arbeiten beginnen", erklärte Wienen.

Erste Gespräche mit der Stadtverwaltung habe es gegeben, eine Bestandsaufnahme der Denkmäler sei zugesagt. Und der Verein hat von einer Fachfirma bereits eine Kostenschätzung für die Sanierung der Bauwerke eingeholt. "Sie liegt im Millionenbereich", so Wienen. Der Förderverein traue sich zu, die Hälfte der Kosten zu finanzieren. Auch für die Pflege der Platanen, die dringend zurückgeschnitten werden müssen. "Sonst dehnen sich die Wurzeln weiter aus und beeinträchtigt die Uferbereiche. Und der Kö-Graben ist zu sehr beschattet und verliert seinen landschaftlichen Reiz", erklärt Kiwit.

Die Vereinsmitglieder "wollen zeigen, dass Bürger aktiv werden und sich für die Stadt einsetzen", sagte Paffrath. Er geht davon aus, dass die Verwaltung das honoriert.

(RP/jco/ac/top)
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