Doppelmord in Hassels Angeklagter schwer krank

Düsseldorf · Der Landgerichtsprozess um den Doppelmord von Hassels, bei dem im Juli 2010 ein 82-jähriger Rentner und seine Tochter (39) durch Kopfschüsse getötet worden waren, geht womöglich vorzeitig zu Ende.

Grund dafür ist der schlechte Gesundheitszustand des mutmaßlichen Mord-Auftraggebers (58), der in der U-Haft am Herzen operiert wurde. Sein Zustand soll sich seit Prozessbeginn Mitte September verschlechtert haben. Derzeit wird geprüft, wie es im Prozess weiter geht, und ob der Angeklagte verhandlungsfähig ist. Das bestätigte ein Gerichtssprecher gestern. Ob das Verfahren gegen den 58-Jährigen abgebrochen oder sogar komplett eingestellt werden muss, ist ungewiss.

Weil er angeblich um sein Erbe fürchtete, soll der 58-Jährige einen Bekannten (22) angeworben und mit der Erschießung seines Stiefvaters sowie seiner Stiefschwester beauftragt haben. Laut Anklage führte der Täter das Verbrechen im Juni 2010 aus. Die 82-jährige Mutter des angeblichen Auftraggebers befand sich bei der Tat an der Altenbrückstraße ebenfalls in der gemeinsamen Wohnung, blieb damals aber unbehelligt.

In ersten Vernehmungen soll der 22-Jährige ein Geständnis abgelegt haben, der angebliche Drahtzieher hat dagegen geschwiegen. Dessen schwere Herzerkrankung sowie angebliche Probleme mit einem Schrittmacher könnten jetzt aber dazu führen, dass die Verhandlung gegen den 58-Jährigen ausgesetzt — und der Prozess dann nur noch gegen den mutmaßlichen Todesschützen fortgesetzt wird. Heute, am zweiten Verhandlungstag will das Gericht die Verhandlungsfähigkeit des 58-Jährigen prüfen lassen — und danach entscheiden, wie es weiter gehen soll.

(RP)
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