Düsseldorfer Landgericht Angebliche Vergewaltigung auf Wache: Opfer sagt aus

Düsseldorf · Das Düsseldorfer Landgericht hat am Donnerstag einen Mann vernommen, der auf einer Polizeiwache von einem Beamten vergewaltigt worden sein soll. Sowohl das Opfer, als auch der angeklagte Polizist wirkten beim Aufeinandertreffen im Gerichtssaal angespannt und nervös.

 Ein junger Mann beschuldigt einen Polizisten, ihn in der Oberbilker Wache sexuell genötigt zu haben.

Ein junger Mann beschuldigt einen Polizisten, ihn in der Oberbilker Wache sexuell genötigt zu haben.

Foto: Bußkamp, Thomas

Bevor der 25-jährige Arbeitslose zu dem Vorwurf befragt wurde, schloss das Gericht die Öffentlichkeit aus. Der 58-jährige Polizist hatte sich am Dienstag erstmals zu der Behauptung geäußert und das Sexualverbrechen bestritten. Er habe den 25-Jährigen nicht einmal berührt, ihn nicht erpresst und auch nicht mit seiner Dienstwaffe bedroht. Er sei seit 35 Jahren glücklich verheiratet und habe keine homosexuelle Neigung.

An der Unterhose des 25-Jährigen, der wenige Stunden nach seinem Besuch auf der Polizeiwache im Präsidium die Vergewaltigung angezeigt hatte, waren allerdings DNA-Spuren des angeklagten Polizisten entdeckt worden. Im Genitalbereich des Angeklagten waren wiederum Mischspuren fremder DNA gefunden worden, die vom mutmaßlichen Opfer stammen könnten.

Der Kommissar hatte dazu ausgesagt, der Mann habe seine Piercings herausgenommen und ihm gezeigt. Er habe sie kurz in die Hand genommen. Später habe der 25-Jährige noch die Toilette der Wache aufgesucht.

In früheren Vernehmungen hatte der 25-Jährige berichtet, dass er den Diebstahl seines Rades anzeigen wollte. Der Kommissar habe den Eindruck erweckt, dass gegen ihn ein Haftbefehl vorliege. Dann habe er sich nackt ausziehen müssen. Wenn er versuche zu fliehen, dürfe er von seiner Dienstwaffe Gebrauch machen. Schließlich habe er den Beamten oral befriedigt, weil er seine Lage als ausweglos empfunden habe.

(lnw)
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