Medienerziehung in Düsseldorf Live-Sendung von der Schulbank

An der Gutenberg-Grundschule produzieren die Kinder Beiträge für das Pausenradio.

 Carlotta (l.) und Frida im Radioraum ihrer Grundschule.

Carlotta (l.) und Frida im Radioraum ihrer Grundschule.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

(ctri) Leuchtet das rote Schild vor dem Medienraum der Gutenberg-Grundschule auf, herrschen drinnen höchste Konzentration und absolute Ruhe. Denn entweder ist „Antenne Gutenberg“ dann live auf Sendung – oder die Redaktion bereitet schon einmal Beiträge für die nächste Ausgabe des Pausenradios vor. Für Frida und Carlotta, zwei Redakteurinnen der zehnköpfigen Pausenradio-AG, stand jetzt letzteres auf dem Programm. Aber statt wie sonst üblich Umfragen zu machen und O-Töne bei ihren Mitschülern zu den aktuell beliebtesten Musikhits der Charts zu sammeln, durften die beiden Neunjährigen diesmal einen besonderen Gast interviewen. Mehrere Landtagsabgeordnete statteten ausgewählten Einrichtungen in NRW einen Besuch ab, in denen die Vermittlung von Medienkompetenz besonders gefördert wird. Den kritischen Fragen der beiden Schülerreporterinnen für die Gutenberg-Grundschule stand deshalb Marco Schmitz (CDU) Rede und Antwort.

Das Produzieren von Radiosendungen, ob für die heimische Pausenunterhaltung oder professionelle Beiträge für Antenne Düsseldorf, hat an der Grafenberger Schule bereits Tradition. Seit 1997 verfügt sie über einen schalldichten Aufnahmeraum und dazugehörige Aufnahme- und Bearbeitungstechnik. „Uns ist es wichtig, dass Kinder schon früh den Umgang mit Medien lernen“, sagt Schulleiter Peter Goerdt. „Dazu gehört, dass nicht alles, was man sieht oder hört, auch stimmen muss.“ Neben der Pausenradio-AG soll deshalb jeder Schüler die Möglichkeit bekommen, einmal im Medienraum arbeiten zu können. Gemeint sind damit auch die schuleigenen Tablets, mit denen kleine Trickfilme in der offenen Ganztagsbetreuung erstellt werden oder die einfach zum Lernen mit Apps im Deutsch-, Musik- und Sportunterricht zum Einsatz kommen.

Soviel Glück bezüglich der technischen Voraussetzungen hat nicht jede Schule in Düsseldorf, wie Goerdt betont. „Wir brauchen Fachleute, die sich mit den technischen Dingen auskennen“, sagt er. Die Medien-AG der Schule erhalten deshalb Unterstützung von Medientrainer Andreas Meske. Dennoch ist Schulleiter Goerdt sicher, dass dies für eine umfassende Vermittlung von Medienkompetenz selbst an der Gutenberg-Schule noch nicht ausreicht. „Um alle Schüler mitzunehmen, müsste jedes Kind ein Gerät für zu Hause  bekommen“, fordert er.

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