Amtsgericht Düsseldorf Prozess um Tresor mit 50.000 Euro

Düsseldorf · 500 Euro Lohn für einen ganz kurzen Einsatz als Möbelpacker – diesen Zusatzverdienst wollte sich ein 34-jähriger Koch vor zwei Jahren nicht entgehen lassen. Dabei kam jedoch ein mit 50.000 Euro gefüllter Tresor abhanden.

 Der Angeklagte vor Gericht.

Der Angeklagte vor Gericht.

Foto: Wilf Kannegießer

Doch weil er damals angeheuert wurde, in Abwesenheit einer Geschäftsfrau einen vollen Tresor mit mehr als 50.000 Euro aus deren Wohnung heraus und in ein Auto zu tragen, landete der zupackende Helfer als Angeklagter vorm Amtsgericht Düsseldorf.

Einbruchsdiebstahl wurde ihm hier vorgeworfen. Der Auftraggeber des Safe-Diebstahls soll nämlich der Ex-Freund der Geschäftsfrau gewesen sein. Er habe neben dem Koch angeblich noch einen zweiten Helfer engagiert, beide mit je 500 Euro entlohnt.

Aufgefallen ist der Coup aber schon am nächsten Tag bei einer Verkehrskontrolle, als Polizisten in einem Auto den frisch gestohlenen Tresor entdeckten. Der noch unangetastete Safe mit allem Inhalt (54.850 Euro in bar plus eine wertvolle Luxus-Uhr) wurde der bestohlenen Geschäftsfrau wieder ausgehändigt.

Das alles gab der nun als Einbruchshelfer angeklagte Koch freiweg zu – nur sei es kein Einbruch gewesen in die Wohnung der Frau. Denn der Auftraggeber habe als damaliger Partner der Frau einen Schlüssel für jene Wohnung gehabt, habe damit beiden Tresorträgern die Tür geöffnet. Ein Einbruch sei erst hinterher vorgetäuscht worden.

Der Ex-Freund der bestohlenen Frau bestritt als Zeuge nun zwar jede Tatbeteiligung, aber die Version des Angeklagten klang für die Richter doch glaubhafter. Demnach wurde der 34-Jährige nicht als Einbruchshelfer verurteilt, sondern bekam als einfacher Dieb eine Bewährungsstrafe von zwölf Monaten. Ob dem Ex-Freund des Opfers jetzt ein eigener Prozess droht wegen des Tresor-Diebstahls, ist derzeit nicht bekannt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort