Prozess am Amtsgericht Düsseldorf Polizist soll Razzia verraten haben - wegen Hunden

Düsseldorf · Das Mitglied eines Mobilen Einsatzkommandos (MEK) der Polizei in Nordrhein-Westfalen soll eine Razzia verraten haben, weil der Beamte sich um die Hunde des Verdächtigen sorgte. Jetzt muss der 48-Jährige vor Gericht.

 Der Schriftzug „Landgericht und Amtsgericht Düsseldorf“ hängt an der Fassade des Landgerichts an der Werdener Straße. (Archivfoto)

Der Schriftzug „Landgericht und Amtsgericht Düsseldorf“ hängt an der Fassade des Landgerichts an der Werdener Straße. (Archivfoto)

Foto: dpa/Marcel Kusch

Wie das Düsseldorfer Amtsgericht am Freitag mitteilte, muss sich der Polizist am 6. Dezember wegen Verletzung des Dienstgeheimnisses und seiner besonderen Geheimhaltungspflicht verantworten. Laut Anklage hatte er im August 2020 vor der Razzia gegen drei Verdächtige die Nachbarin des Hauptbeschuldigten angerufen, die er kannte. Er bat die Frau demnach, sich um die Hunde des Mannes zu kümmern - da der gleich festgenommen werde. Da die Nachbarin nicht zu Hause war, ließ der Polizist sich die Handynummer ihres Lebensgefährten geben. Der lief den Ermittlern vor Ort tatsächlich mit den Tieren in die Arme.

Bei der Razzia fand man laut Gericht letztlich „umfangreiches belastendes Beweismaterial gegen den Hauptbeschuldigten“. Weitere Details nannte das Amtsgericht auf Anfrage nicht. Mobile Einsatzkommandos werden in NRW unter anderem zur Überwachung eingesetzt. Gegen den betreffenden Beamten wurde laut Landeskriminalamt (LKA) ein Disziplinarverfahren eingeleitet.

(chal/dpa)
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