Prozess vor dem Amtsgericht Düsseldorf Beauty-Bloggerin von Erpressungsvorwurf freigesprochen

Düsseldorf · Mit einem Freispruch für eine 27-jährige Beauty-Bloggerin aus Oberhausen hat das Amtsgericht Düsseldorf einen Prozess um einen angeblichen Erpressungsversuch beendet.

 Die Bloggerin sitzt bei dem Prozess wegen Erpressung im Amtsgericht neben ihrem Anwalt Michael Teschner (Archivfoto).

Die Bloggerin sitzt bei dem Prozess wegen Erpressung im Amtsgericht neben ihrem Anwalt Michael Teschner (Archivfoto).

Foto: dpa/Caroline Seidel

Ein Schönheits-Chirurg von der Kö hatte behauptet, die Frau habe 100.000 Euro von ihm verlangt - andernfalls würde sie als Bloggerin mit 380.000 Abonnenten ihrer Social-Media-Kanäle seine Existenz vernichten. Die Frau hatte diese Vorwürfe schon zu Prozessbeginn Ende September vehement bestritten.

Wer hier Recht hat, welche der beiden gegensätzlichen Versionen zutrifft, blieb letztlich ungeklärt, da die Äußerungen in einem Vier-Augen-Gespräch gefallen sein sollen. Also urteilte die Richterin im Zweifel zu Gunsten der Angeklagten.

Unter Tränen hat die Angeklagte am Mittwoch versichert, allein der Vorwurf habe sie derart mitgenommen, dass sie als Folge davon ihr ungeborenes Baby verloren habe. Dabei seien alle Anschuldigungen des Mediziners frei erfunden.

Nach seiner Darstellung soll sie im Streit mit ihm um eine angeblich misslungene Bauch-Operation geäußert haben, sein beruflicher Erfolg basiere allein auf ihren positiven Besprechungen in ihrem Schönheits-Blog. Das könne sie aber ganz schnell ändern, falls er nicht 100.000 Euro an sie zahle. Weiter soll sie gedroht haben, von einer erfundenen Vergewaltigung durch den Arzt bei einer Schönheits-OP zu berichten.

Die Frau hat das alles strikt zurückgewiesen. Sie gab an, nach lange positiver Zusammenarbeit mit diesem Arzt habe sie mit ihm über eine aus ihrer Sicht verpfuschte Bauch-OP verhandeln wollen. Dann jedoch seien ihr vermehrt Klagen über seine Behandlungen zu Ohren gekommen. Nur deshalb habe sie die Kooperation mit ihm letztlich beendet.

Kaum freigesprochen, kündigte sie an, den Arzt jetzt anzuzeigen. Weil er sie doch vorsätzlich und falsch einer Straftat beschuldigt habe.

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