Schützenfest in Angermund Mit Böllern und Musik durchs Dorf

Düsseldorf · In Angermund wurde das Schützenfest mit vielen historischen Gruppen gefeiert. Der Spielmannszug konnte seine Jubiläumsfeier nachholen.

Der Spielmannszug Angermund konnte mit zwei Jahren Verspätung sein 100-Jähriges feiern.

Der Spielmannszug Angermund konnte mit zwei Jahren Verspätung sein 100-Jähriges feiern.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Glück mit dem Wetter hatten die Angermunder Schützen am Samstag, als mehrere Gruppen durchs Dorf entlang der mit Birkenzweigen geschmückten Graf-Engelbert-Straße zogen. Sieben Böller, abgefeuert von der Böller-Gruppe, waren das Signal für die Parade, die begleitet vom Glockengeläut von St. Agnes und unter Beifall vieler Schaulustiger zum Schützenplatz zog. Allen voran die Pinguin-Gruppe von 1983 in weißen Hosen und schwarzem Frack. Den klanglichen Rahmen besorgte wiederum der Spielmannszug Angermund sowie das Fanfarencorps. Die historischen Bezüge des Schützenfestes unterstrichen zudem die Stadtwächter in samtenem Rot mit ihren Hellebarden sowie die Garde in Blau.

Am Kreisverkehr brachten sich fünf gut gelaunte Damen mit einem Glas Weißwein in Stimmung. Sie gehören zu den Angermund-Walküren, die 2016 als erste reine Frauengruppe zusammenfand. „Mit unseren festlichen Kostümen, die jedoch erst am Sonntag zum Einsatz kommen, wollen wir den mittelalterlichen Aspekt unseres Brauchtums, aber auch das Selbstbewusstsein von Frauen unterstreichen“, sagt Jasmin Stecher, die die Gruppe einst mit initiiert hatte.

Das Schützenfest startete in diesem Jahr bereits am Freitag mit einem bayerischen Abend. Bier, kulinarische Spezialitäten und Blasmusi aus Bayern sollten zwangloses Oktoberfest-Flair nach Angermund bringen. „Leider konnten wir wegen des Regens im Gegensatz zur Premiere vor zwei Jahren keine Rekord-Besucherzahl erreichen“, bedauerte Harald Weber, Geschäftsführer der Bruderschaft.

Mit zwei Jahren Verspätung konnte der Spielmannszug Angermund, der 1920 gegründet wurde, am Wochenende endlich sein Jubiläum feiern. Rund 60 Mitglieder zählt die Gruppe, in der 45 Musikbegeisterte im Alter von 13 bis 70 aktiv mitwirken. „Nach den zwei Corona-Jahren müssen wir vermehrt junge Menschen ansprechen, die an Geselligkeit und Kameradschaft interessiert sind“, so Spielmannszug-Chef Holger Krüger. Der Fanfaren- und Horn-Spieler ist schon seit 31 Jahren dabei. Für das Mitspielen werden nicht zwangsläufig Notenkenntnisse vorausgesetzt. „Wir haben da ein einfaches Zeichensystem entwickelt, und erfahrene Spieler helfen den Anfängern“, sagt Philipp Stecher, der beim Spielmannszug auf die Pauke haut.

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