Einheitsbuddeln Düsseldorf Pflanzparty im Grafenberger Wald

Am Südhang des Geländes setzten Düsseldorfer beim „Einheitsbuddeln“ 100 neue Bäume. Die Aktion lief deutschlandweit und soll zur Tradition werden.

 Timo van Treeck pflanzt mit Felix und Carla einen Baum im Grafenberger Wald.

Timo van Treeck pflanzt mit Felix und Carla einen Baum im Grafenberger Wald.

Foto: Anne Orthen (ort)

Stell dir vor, einmal im Jahr würde jeder Mensch in Deutschland einen Baum pflanzen. Das wären jährlich knapp 83 Millionen neue Bäume. Mit dieser Idee wirbt die Aktion „Einheitsbuddeln“, die in Schleswig-Holstein ins Leben gerufen wurde und in diesem Jahr bereits weite Kreise zog. Laut Website wurden rund um den Tag der deutschen Einheit in der gesamten Bundesrepublik gut 107.000 Bäume gepflanzt. Das sind zwar noch keine 83 Millionen – aber es ist auf jeden Fall ein Anfang, bei dem sich auch die Düsseldorfer mit immerhin 100 Bäumen aktiv beteiligten.

Bei der Pflanzparty im Grafenberger Wald machten jetzt gut 70 Düsseldorfer mit. Der Südhang des Grafenberger Walds am oberen Ende des Bismarckwegs hatte bereits 2014 unter Sturm Ela sehr gelitten und tat sich auch mit den vergangenen trockenen Sommern schwer. Die alten Buchen, die den Sturm überlebt haben, leiden teils unter Sonnenbrand, da dort keine dichte Bewaldung mehr gegeben ist, die die alten Stämme vor der Sonne schützt. Die Bepflanzung des Hangs im Herbst soll nun dafür sorgen, dass die jungen Bäume bis zum nächsten Sommer ein festes Wurzelwerk bilden, das ihnen hilft, den Sommer zu überstehen, so Revierförster Jürgen Schultze.

Timo van Treeck war einer der ersten, der seine Stecknadel auf einheitsbuddeln.de setzte, um zu signalisieren, dass er einen Baum pflanzen will. Gemeinsam mit Freundin Miriam, Tochter Mia und Mias Großeltern, Tante, Onkel, Cousin und Cousine unterstützte er  die Aktion im großen Familienkreis.

Auf der Website der Initiative wird jeder dazu ermutigt, an einer großen Pflanzaktion wie der im Grafenberger Wald teilzunehmen, auf dem eigenen Grundstück zu pflanzen oder alternativ eine kleine Spende zu leisten. So kann sich jeder auf seine Art beteiligen. Für André Mayer war es aber wichtig, die Stadt miteinzubeziehen und eine möglichst große Aktion zu organisieren. Indem er die erste Stecknadel auf der Pflanzkarte der Website setzte, wollte er möglichst viele Leute mobilisieren, um gemeinsam dort Bäume zu pflanzen, wo sie in Düsseldorf wirklich benötigt werden. Die Wahl fiel am Ende auf den Südhang in Nähe des Staufenplatzes. Für Mayer eine gute Entscheidung, denn er lebt selbst seit Langem in Gerresheim und ist mit den zwei Kindern oft im Wald unterwegs. Jetzt kann man den selbst gepflanzten Bäumen beim Wachsen zusehen – ein Grund mehr für die regelmäßigen Ausflüge. Die Aktion hatte für ihn gleich doppelte Bedeutung. Der aus Leipzig stammende Wahldüsseldorfer sieht darin neben der Erinnerung an die Wiedervereinigung eine Chance, selbst einen Beitrag für den Umweltschutz zu leisten und seine Wahlheimat zu verschönern. Wenn es nach ihm ginge, würde die Aktion in Düsseldorf ausgeweitet – und das am liebsten nicht nur einmal im Jahr.

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