Frühmorgens im September 2014 habe der Fahrer laut Anzeige an der Himmelgeister Straße während der Fahrt geraucht. Er bestritt das: "Ich rauche nicht mal in meiner Wohnung oder im Auto, hatte nur noch zehn Minuten Fahrt bis Schichtende - warum soll ich mir im Bus eine Zigarette anstecken, vor etwa zehn Passagieren?" Doch das konnte auch der Augenzeuge nicht klären. Er wähnte sich sogar im falschen Prozess, erzählte über Fahrer von Motorrollern, die dauernd Radwege nutzen. Erst auf Nachfragen fiel ihm der angeblich rauchende Busfahrer ein: Diesen habe er im Vorbeiradeln ganz genau mit dem weißen Gegenstand in der Hand beobachtet. "Und es wäre ungewöhnlich, wenn man einen weißen Stift so in der Hand hält", fügte der Zeuge an.

Hier kam dem Richter ein Verdacht: "Haben Sie schon oft Anzeigen erstattet?" - "Definieren Sie 'oft'", konterte der Augenzeuge, gab dann zu: Dieses Jahr habe er drei Anzeigen gegen Rollerfahrer auf Radwegen erstattet "und wegen Rauchens ein paar Anzeigen bei der Rheinbahn". Diesmal hatte er einen Busfahrer, der seit 28 Jahren für das Unternehmen arbeitet, mit riskanten Rückschlüssen in Erklärungsnot und dann vor Gericht gebracht. "Die Umstände sind ein bisschen skurril", so der Richter kopfschüttelnd. Das Verfahren gegen den Busfahrer wurde eingestellt. Doch da war der wachsame Zeuge, der als Pförtner bei der Stadt arbeitet, schon längst nicht mehr im Saal, sondern bei der Gerichtskasse, um seine Zeugengebühren abzuholen.