Projekt am Kolleg Lernen durch Improvisation

Düsseldorf · Dozenten und Erasmus-Azubis diskutieren am St.-Ursula-Berufskolleg über neue Lehrkonzepte.

  Azubis beim Improvisieren (v.l.): Lisa Krämer, Laura Koßmann, Alexaner Maaßen, Frederike Graf

Azubis beim Improvisieren (v.l.): Lisa Krämer, Laura Koßmann, Alexaner Maaßen, Frederike Graf

Foto: Anne Orthen (ort)

„Improvisation wird oft als Gegenbeispiel zu Professionalismus angesehen“, sagt Andreas Prokopf, Lehrer am St. Ursula-Berufskolleg. Das mag für so manchen Berufszweig zutreffen – für eine erziehende Tätigkeit könnte ein Talent zur Improvisation allerdings hilfreich sein. Die Erfahrungen machten nicht nur die Ausbilder der angehenden Erzieher am St. Ursula-Berufskolleg, sondern auch Dozenten des Metropolitan College im nordirischen Belfast und der Ignatianum-Universität in Krakau. Anlässlich eines Symposiums im Rahmen des Austauschprogramms Erasmus+ waren Vertreter der ausländischen Hochschulen zu Gast. Gemeinsam mit ihren Düsseldorfer Kollegen und deren Auszubildenden diskutierten die Dozenten über neue Konzepte der Lehre, die Improvisation in den Fokus stellen.

Gerade in den Bereichen Musik und Kunst kommt dieses Thema zum Tragen. Wie aber etwas so Abstraktes in ein pädagogisches Konzept umgesetzt werden kann, wurde am St. Ursula-Berufskolleg jüngst an einer künstlerischen Ausstellung deutlich. An zwei Samstagen im Frühjahr waren die angehenden Erzieher in der NRW-Kunstsammlung K20 zu Gast, um sich künstlerisch weiterzubilden. Unter der Leitung von Künstlerin Lisa-Julie Rüping sollten die Auszubildenden anlässlich der nun angelaufenen katholischen Missionskampagne #himmelsleuchten anschließend auf der Leinwand „ihr eigenes Gottesbild improvisieren“. Sich mit einer neuen Sprache oder einer neuen Kultur zurechtzufinden – auch das erfordert viel Improvisationsvermögen. Diese Erfahrung machten Laura Koßmann, Frederike Graf, Alexander Maaßen und Lisa Krämer, als die angehenden Erzieher im Rahmen des Erasmus+-Programms jeweils ein Praktikum in Belfast, Krakau und Pilsen absolvierten. Die Auszubildenden mussten sich nicht nur an andere Schul- und Kinderbetreuungssysteme gewöhnen. Einige von ihnen bewiesen zuweilen Improvisationsvermögen, als sie als Fremdsprachenlehrer für Deutsch und Englisch in Oberstufenkursen eingesetzt wurden.

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