Düsseldorf Am Ende herrscht Freude, dass man überlebt hat

Düsseldorf · Am 16. April 1945 schreibt die Chronistin des Theresienhospitals: "Nachmittags wurde die Wehrmacht aufgelöst. Männer bis zum Jahrgang 1901 durften Zivil anziehen. Die Firma Peek und Cloppenburg gab 68 Anzüge für die Soldaten ab. Auf der Ratinger Straße wurde es nachmittags ab 4 Uhr sehr lebendig. Langsam wagten sich die Menschen nach draußen und freuten sich des Wiedersehens. Um 19 Uhr hieß es, die Amerikaner sind in Eller." Am 17. April 1945 schreibt sie: "Nachmittags um 4 Uhr waren sie am Polizeipräsidium. Dann amen sie zum Rathaus, wo eine kleine weiße Fahne gehisst wurde. Im Augenblick waren die Straßen belebt. Früh am Nachmittag erscheint Prof. Lönne und wünscht Schwester Oberin zu sprechen. Er sagte ihr, er habe eine Auszeichnung für seine Schwestern. Schwester Odilia, Schwester Dominika und Schwester Digna wurden gerufen, und er überreichte Schwester Odilia ein Verdienstkreuz einfachster Art ohne jede Urkunde. Als Schwester Oberin dies am Abend den Herren erzählte, war Dr. Wallenfang sehr aufgebracht und verließ das Haus."

Am 16. April 1945 schreibt die Chronistin des Theresienhospitals: "Nachmittags wurde die Wehrmacht aufgelöst. Männer bis zum Jahrgang 1901 durften Zivil anziehen. Die Firma Peek und Cloppenburg gab 68 Anzüge für die Soldaten ab. Auf der Ratinger Straße wurde es nachmittags ab 4 Uhr sehr lebendig. Langsam wagten sich die Menschen nach draußen und freuten sich des Wiedersehens. Um 19 Uhr hieß es, die Amerikaner sind in Eller." Am 17. April 1945 schreibt sie: "Nachmittags um 4 Uhr waren sie am Polizeipräsidium. Dann amen sie zum Rathaus, wo eine kleine weiße Fahne gehisst wurde. Im Augenblick waren die Straßen belebt. Früh am Nachmittag erscheint Prof. Lönne und wünscht Schwester Oberin zu sprechen. Er sagte ihr, er habe eine Auszeichnung für seine Schwestern. Schwester Odilia, Schwester Dominika und Schwester Digna wurden gerufen, und er überreichte Schwester Odilia ein Verdienstkreuz einfachster Art ohne jede Urkunde. Als Schwester Oberin dies am Abend den Herren erzählte, war Dr. Wallenfang sehr aufgebracht und verließ das Haus."

Lönne wird in den folgenden Tagen mit Hinweis auf seine Gestapo- und Gauleitungskontakte nahegelegt, auf seine Stelle als Chefarzt zu verzichten. Offiziell wegen eines Herzleidens folgt er der Empfehlung nach einigen Tagen Bedenkzeit. Er versuchte noch, eine Pension auszuhandeln, ob ihm das gelungen ist, bleibt ungeklärt.

Die Menschen kommen nach und nach aus ihren Verstecken, mehr als 200 000 sind in Düsseldorf geblieben. Beim Einmarsch der Amerikaner läuten Glocken zum ersten Mal seit Wochen. Auch die Zwangsarbeiter trauen sich aus ihren Verstecken, große Teile der Stadt sind zerstört, es herrscht Erleichterung, aber auch Ungewissheit. Noch weiß niemand, wie es nun weitergehen soll. Der Krieg aber ist aus.

(tt)
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