Anwohner verärgert Altstadt wird zur Dauerbaustelle

Düsseldorf · Schon kurz nach dem Ende der Kanalsanierung, ist die Altstadt wieder von Bauzäunen und Gruben geprägt. Aktuell sind dort die Stadtwerke aktiv, dann folgen für drei Jahre die Arbeiten am Pflaster.

 Die Arbeiten am Altstadt-Pflaster beginnen.

Die Arbeiten am Altstadt-Pflaster beginnen.

Foto: RP, Andreas Endermann

Bewohner und Besucher der Altstadt sind verärgert. "Muss weiterhin überall vor unseren Häusern gebuddelt werden, so dass wir schon wieder unter dem Lärm leiden?", fragt Klaus Menzel, einer der Betroffenen. Erst im Dezember sind die letzten Spuren der Kanalsanierung verschwunden, nun klaffen schon wieder Löcher im Boden und prägen rot-weiße Absperrungen das Bild auf den Straßen der Altstadt.

Darin wird sich bis mindestens 2013 nichts ändern. Derzeit erneuern die Stadtwerke täglich zwischen 6 und 16 Uhr Gas-, Wasser- und Stromleitungen unter Bolker-, Wall- und Berger Straße sowie der Mertens- und der Schneider-Wibbel-Gasse. Außerdem prüft das Unternehmen die Anschlussleitungen. Die Sanierungskosten liegen nach RP-Informationen im hohen sechsstelligen Bereich.

Die Leitungsarbeiten sollen in gut sieben Wochen abgeschlossen sein. Danach beginnen — mit Rücksicht auf Karneval und Terrassensaison der Gaststätten — die Arbeiten am Pflaster, für die drei Jahre angesetzt sind.

Die Stadtwerke verteidigen ihre jetzigen Arbeiten. Alle Schritte und Termine seien mit dem Amt für Verkehrsmanagement abgestimmt, sagte Unternehmenssprecher Michael Pützhofen auf Anfrage der Rheinischen Post. Bevor das neue Pflaster verlegt werde, würden die darunter liegenden Leitungen geprüft und erneuert. Solche Kontrollen sind normaler Weise, sofern keine akuten Schäden auftreten, alle 50 Jahre vorgesehen. Es würde nun erledigt, um das neue Pflaster dann möglichst lange nicht mehr aufreißen zu müssen. Pützhofen: "Dann wäre der Ärger noch größer gewesen."

"Hätten uns gegenseitig gestört"

Die Anwohner beklagen darüber hinaus, dass die Leitungsarbeiten nicht zusammen mit der Kanalsanierung erledigt wurden. Dafür sind laut Stadtwerke technische Gründe ausschlaggebend gewesen: "Die Leute, die die Kanalisation sanieren mussten, haben von den Straßen aus drei mal fünf Meter große Schächte gegraben, sind nach unten gestiegen und haben die Arbeiten dann sozusagen im Vortrieb durchgeführt", erläutert Pützhofen. Die Leitungen der Stadtwerke legen jedoch viel näher an der Oberfläche, maximal in 1,50 Metern Tiefe. "Wir hätten uns gegenseitig behindert, mit dem Ergebnis, dass die Fertigstellung viel länger gedauert hätte", so der Stadtwerkesprecher.

(RP)
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