Düsseldorf Alter Wasserkanal zur Kö freigelegt

Düsseldorf · Die Mauern sind überraschend gut erhalten. Über ihre Zukunft wird beraten.

 Die Mauern der alten Gewässerverbindung zwischen dem damaligen Weiher Landskrone und dem Kö-Graben sind freigelegt.

Die Mauern der alten Gewässerverbindung zwischen dem damaligen Weiher Landskrone und dem Kö-Graben sind freigelegt.

Foto: Bretz, Andreas

Mit der Verlängerung des Weihers Landskrone nach altem Vorbild im Rahmen des Projektes Kö-Bogen liegen die Stadtplaner richtig. Den handfesten Beweis brachten nun die Archäologen, die beim Ausbaggern des neuen Weihers dabei waren: Sie legten gut erhaltene, spitzwinklig zulaufende Ziegelmauern auf einem geziegelten Boden frei, die an einem hölzernen Schieber vor einem gemauerten Kanal enden.

"Es ist ein Gewässerbauwerk, das zu Beginn des 19. Jahrhunderts den Weiher mit dem Stadtgraben an der Königsallee verband", sagt Ausgrabungsleiterin Iris Reuter von der Firma Urban. Die Mauern sind sehr gut erhalten, selbst der hölzerne Schieber, mit dem der Durchfluss des Wassers reguliert werden konnte, hängt noch in den Führungsschienen. "Dass der Einlauf in die Gewässerverbindung fast unversehrt erhalten blieb, ist für die Archäologen eine Überraschung", sagt Andreas Kupka, der für die Stadt die Ausgrabungsarbeiten koordiniert.

Die frei gelegte Anlage wurde wahrscheinlich zwischen 1804 und 1809 errichtet, als nach den Plänen von Maximilian Friedrich Weyhe der Hofgarten auf der ehemaligen Stadtbefestigung angelegt wurde. "Bei den Ausgrabungen auf der anderen Seite des Corneliusplatzes im Zuge des Baus der Wehrhahnlinie wurden ebenfalls Teile des Gewässerbauwerks gefunden", berichtet Kupka.

Allerdings nur schlecht erhaltene Reste. Die Mauern für den Wasserzulauf lagen anfangs völlig offen. Sie verschwanden allerdings unter der Erde, als im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts der Corneliusplatz vor dem Parkhotel und der kleine Park mit dem Schalenbrunnen vor dem Kaufhof gestaltet wurden. Zurzeit werden, so Reuter, die Mauern mit einem 3-D-Videoverfahren vermessen und dokumentiert. Was mit den Mauern geschieht, ob sie eventuell erhalten bleiben, wird zwischen der Stadtverwaltung und den Denkmalbehörden intensiv diskutiert.

(ila)
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