In der Baugrube für den Bürgersaal Alte Mauer wirkt wie jung

In der Baugrube für den Bürgersaal haben Archäologen die mittelalterliche Stadtbefestigung der ersten Stadterweiterung bis zum Fuß freigelegt. Wie sie künftige präsentiert werden soll, steht noch nicht fest.

Ausgrabungen an der Ratinger Straße
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Foto: rpo/Birgit Kranzusch

Die Archäologen sind begeistert: Taufrisch wirkt die mittelalterliche Stadtbefestigung, die sie jetzt bis zum Fuß des Ziegelmauerwerks in der Baustelle für den Bürgersaal freigelegt haben. Die Mörtelfugen sind noch sauber und intakt, als stamme sie aus jüngster Zeit.. Bis in 2,20 Meter Tiefe reicht die massive Stadtmauer, sie fußt auf der dichten, festen Lehmsole der alten Düsselaue. Das ist vom Zaun der Baustelle direkt hinter dem Durchgang vom Museum K20 zur Straße Ratinger Mauer gut zu erkennen.

Mit dem Freilegen der mittelalterlichen Mauer, die aus der Zeit der ersten Stadterweiterung im 14.Jahrhundert stammt, sind die Archäologen einen großen Schritt vorangekommen, können sich jetzt über den Zustand der historischen Fundamente der Stadt ein besseres Bild machen. Mit der Mauer sollten die Häuser geschützt werden, die vor allem Handwerker vor der ersten Mauer in unmittelbarer Nähe der Lambertuskirche errichtet hatten. Dem Wachsen der Stadt wurde damit Rechnung getragen.

Der Fund kam nicht überraschend. Denn aufgrund alter Aufzeichnungen und Karten war damit zu rechnen, auf historische Spuren von Düsseldorf zu stoßen. Deshalb waren von vornherein Fachfirmen beauftragt worden, beim Ausheben der Baugrube die vorhandenen Mauerreste zu untersuchen und einzuordnen. "Die Stadterweiterungsmauer ist ohne Zweifel für Düsseldorf ein herausragender Fund für Düsseldorf und daher auch erhaltenswert", ist Martin Vollmer-König vom Rheinischen Amt für Denkmalpflege überzeugt.

Interessant ist für die Archäologen auch, wie das Mauerwerk auf dem Erdreich gegründet wurde. Die Schichten bis zum Fuß der Befestigung konnten erst kürzlich untersucht und ausgehoben werden, weil die Baugrube am Rand gesichert worden war. Auch Färbungen im Lehm geben den Archäologen Hinweise auf die Geschichte der Stadtbefestigung.

Wie die alte Stadtbefestigung künftig zu sehen sein wird, darüber wird noch beraten. Stadtverwaltung und das Land NRW sind als Eigentümer des Grundstücks beide dafür verantwortlich, das Denkmal angemessen möglichst am Fundort zu präsentieren. Ein Gesichtspunkt sind die entstehenden Kosten.

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