Rheinbahn modernisiert Stadtbahnen Alte Bahnen fahren wieder

Düsseldorf · Bis 2013 modernisiert die Rheinbahn 32 ihrer alten Stadtbahnwagen von innen und außen. Die erste der runderneuerten Bahnen befördert die Fahrgäste nun wieder auf der Linie 719. V

 Vorher - nachher: Die roten Straßenbahnen (links) erhalten nun einen hellgrauen Anstrich.

Vorher - nachher: Die roten Straßenbahnen (links) erhalten nun einen hellgrauen Anstrich.

Foto: Endermann, Andreas

Auf der Straßenbahnlinie 719 zwischen dem Staufenplatz in Grafenberg und dem Polizeipräsidium in Unterbilk ist seit gestern die erste modernisierte Stadtbahn unterwegs. Von innen und außen ist die Bahn neu gestaltet und umgebaut worden. Die alten roten Kunststoffsitze wurden durch neue blaue Stoffsitze ersetzt, der Innenraum wurde heller gestaltet, und der schwarze Gummiboden ist einem hellgrauen Bodenbelag gewichen. Auch von außen hat die Bahn, die früher einmal rot-weiß war, einen neuen Anstrich bekommen und ist nun hellgrau. Sie solle sich so den neuen silberfarbenen Stadtbahnwagen anpassen, sagte Rheinbahn-Sprecher Eckhard Lander.

 Rheinbahn-Sprecher Eckhard Lander zeigt die neuen blauen Stoffsitze im modernisierten Stadtbahnwagen.

Rheinbahn-Sprecher Eckhard Lander zeigt die neuen blauen Stoffsitze im modernisierten Stadtbahnwagen.

Foto: Endermann, Andreas

Der Grund für den Umbau ist eine neue Zugsicherungstechnik, die in den kommenden Jahren eingeführt werden soll. Insgesamt 32 Wagen, die aus den 1970er Jahren stammen, werden bis 2013 modernisiert. Heute fahren die Wagen überwiegend auf der Linie U75 und bei Großveranstaltungen als Einsatzwagen auch auf der Linie U77. "Die rot-weißen Bahnen waren die ersten Stadtbahnen, noch bevor es U-Bahnen gab", sagte Lander.

Neue Bahnen anzuschaffen, stand für die Mitarbeiter der Rheinbahn nicht zur Debatte. "Wir ertüchtigen lieber die alten Bahnen", erklärte Lander. "Bei unserer Entscheidung die Bahnen zu modernisieren, stand die Technik im Vordergrund. Geld hat dabei keine Rolle gespielt." Der Umbau der 32 Fahrzeuge kostet insgesamt rund 10,5 Millionen Euro.

Bei der Modernisierung sind zusätzlich auch Brandmelder in den Innenraum gebaut worden. Außerdem sind die Wagenkästen und die Drehgestelle instand gesetzt worden. Eine Klimaanlage wurde nicht in die Bahnen eingebaut. "Bei dem Umbau geht es nicht darum, die Bahnen aufzumotzen. Sie sollen nur für den Übergang bis 2017 ertüchtigt werden", sagte Lander. Eine Klimaanlage würde auch das Gewicht der Bahn enorm erhöhen, so dass auch die restliche Technik, wie die Antriebe, aufgebessert werden müssten.

Damit Fahrgäste mit Mobilitätsproblemen oder mit Rollatoren, Kinderwagen, großen Koffern oder Fahrrädern die Rheinbahn komfortabler Nutzen können, sind die Haltestangen in den Türen in der Wagenmitte entfernt worden. Der Eingang ist so deutlich breiter.

Bis 2017 werden die umgebauten Stadtbahnen in Düsseldorf und Umgebung unterwegs sein. Was danach mit den Wagen passiert, ist noch nicht klar. "Es gibt eigentlich immer Interessenten. Sie sind wegen der Vorschriften in Deutschland immer gut instand", sagte Lander. Die Rheinbahn hat in den vergangenen Jahren Züge nach Polen oder Rumänien verkauft. Sogar in den Iran wurden Züge geliefert.

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