Düsseldorf Allianz lädt Bürger zum Dialog über Flüchtlinge

Düsseldorf · Die Veranstaltung ist am Donnerstag im Rathaus.

Wie kann man Flüchtlinge besser integrieren? Wie die Fragen jener Bürger beantworten, die eine mögliche Konkurrenz um Jobs und Wohnungen befürchten? Antworten geben will die "Allianz für Weltoffenheit", zu der unter anderem Stadt, Kirchen, Unternehmerschaft und Gewerkschaften gehören, am kommenden Donnerstag im Düsseldorfer Rathaus. Programmatischer Titel der Veranstaltung, die von 18 bis 20 Uhr dauert: "Was ich schon immer wissen wollte..."

Oberbürgermeister Thomas Geisel machte gestern klar, dass er die Türen des Rathauses gerne für diesen besonderen und neuartigen Bürger-Dialog öffne. Zwar dominiere in Düsseldorf - durchaus im Unterschied zu anderen deutschen Regionen - beim Flüchtlingsthema eine Hegemonie der Anständigkeit. "Aber einfach nur zu sagen: ,Das läuft schon, das ist alles kein Problem' reicht sicher nicht."

Im Zentrum des Abends steht neben den Themen Schule und Bildung der Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. "Natürlich kommen nicht nur Ärzte und Ingenieure, genauso wenig stimmt die These, das Gros derer, die jetzt bei uns leben, könne kaum mehr als Hilfsarbeiter werden", sagt IHK-Geschäftsführer Gregor Berghausen. Die Wahrheit liege in der Mitte. "Wir müssen halt ausloten, ob einer, der ,mal was mit Holz' gemacht hat, nur einen Nagel in einen Balken geschlagen oder doch schon auf dem Niveau eines Tischlers gearbeitet hat."

Die Potenziale unter den rund 7500 Flüchtlingen, die aktuell in Düsseldorf leben, halten die Experten aus der Arbeitswelt für gut. Rund 3500 dieser Männer und Frauen hätten bereits Kontakt zum "Integration Point" von Arbeitsagentur und Jobcenter gehabt. "Quantitativ betrachtet, löst ein Teil der Zuwanderer den drohenden Fachkräfte-Mangel und schließt die Lücke, die dadurch entstanden ist, dass hier vor 20 Jahren zu wenige Kinder geboren wurden", sagt Berghausen.

Gesprächsangebote soll es am Donnerstag aber nicht nur zum Thema Beruf geben. Vertreten sind auch Ansprechpartner aus den Schulen sowie aus den Bereichen Soziales, Sport und Gesundheit. Zum Format des Abends gehört ausdrücklich auch das Gespräch mit jenen aus der Stadtgesellschaft, die dem Zuwanderungsthema mit einer gewissen Skepsis begegnen. "Wir planen hier keine Veranstaltung für die Galerie, keine Frontalbeschallung, sondern einen echten Dialog", sagt der Rathaus-Chef.

Bürgerdialog, 24. November, 18- 20 Uhr, Sitzungssaal, Marktplatz 2

(jj)
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