Düsseldorf Alles offen im Stadtbezirk 3

Düsseldorf · CDU und SPD umwerben die Grünen - aber auch einander.

 Bezirksvorsteher Walter Schmidt: "Ich rede sogar mit der Linken."

Bezirksvorsteher Walter Schmidt: "Ich rede sogar mit der Linken."

Foto: Göttert

In Sachen Schwarz-Grün sind sie Experten, die Bezirksvertreter aus dem Stadtbezirk 3. "15 Jahre Erfahrung haben wir damit", sagt Walter Schmidt (CDU), amtierender Bezirksvorsteher. 1994 war die BV 3 dafür noch kritisch beäugt worden, doch längst ist die Zusammenarbeit (2004 bis 2009 unterbrochen durch ein rot-grünes Bündnis) auf Stadtbezirkesebene selbstverständlich.

Ausgerechnet nun, da schwarz-grün zum stadtweiten Thema wird, steht es im Bezirk 3 auf der Kippe: Die Grünen (4 Sitze) könnten mit CDU oder SPD (jeweils 6 Sitze) zusammen gehen. Und ob Schmidt, selbst bei der Erneuerung der Listenverbindung, seinen Posten als Bezirksvorsteher behält, ist damit längst noch nicht entschieden. Die FDP hat einen ihrer beiden Sitze verloren, die Linke stellt erstmals zwei Bezirksvertreter. Neue Bündnisse sind da wahrscheinlich.

"Es kommt jetzt wohl darauf an, was die SPD anbietet", sagt Schmidt und lässt offen, ob er ein Angebot an die Grünen oder an seine CDU meint. Er, sagt er, werde mit jedem reden, "sogar mit der Linken". Udo Figge (SPD) will ebenfalls mit allen sprechen, "unser Wunschpartner sind natürlich die Grünen". Und mit rot-rot-grün könnte Figge sogar wieder Bezirksvorsteher werden, was er bis 2009 schon einmal war, das "zweitschönste Amt nach Papst", wie er sagt. Allerdings braucht Figge eine Sondererlaubnis seiner Partei, um sowohl das BV- als auch das gewonnene Ratsmandat zu übernehmen.

Der Grüne Dietmar Wolf will sein Doppelmandat auf jeden Fall wahrnehmen. Zuletzt war er Schmidts Stellvertreter als Bezirksvorsteher. "Wir haben mit der CDU hervorragend zusammengearbeitet", sagt er. "Jetzt warten wir, bis wir zu Gesprächen eingeladen werden." Da sind die Grünen ganz traditionell: Eingeladen wird von den "Großen", geredet wird mit allen. Über ihre Präferenzen wollen die Grünen im Stadtbezirk heute Abend sprechen.

Wie auch immer die Gespräche ausgehen: Die BV3 wird sich verändern, sieben langjährige Mitglieder traten nicht mehr an. Und einer, der gefühlt immer dabei war, zog nicht wieder ein: Bernhard Piltz könnte den einzigen FDP-Sitz bloß als Nachrücker noch einmal besetzen.

(sg)
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