Karneval in Düsseldorf 2019 Aljoscha Höhn ist das flinke Wiesel vom Rosenmontagszug

Düsseldorf · Aljoscha Höhn hat für ARD und WDR den Rosenmontagszug moderiert. Verkleidet war er als George Michael.

 Zwischen Fußgruppen, Promi-Tribüne und Mottowagen flitzte Moderator Aljoscha Höhn.

Zwischen Fußgruppen, Promi-Tribüne und Mottowagen flitzte Moderator Aljoscha Höhn.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Die Perücke sitzt so fest, dass nicht mal der Wind ihr etwas anhaben kann. Die Lederjacke glänzt, an den Handschuhen fehlt keine Niete – der perfekte George Michael eben, der im echten Leben Aljoscha Höhn heißt und der den Rosenmontagszug moderiert. Wie ein Wiesel flitzt der 32-Jährige vor dem Rathaus zwischen Fußgruppen und Treckern hin und her, mal sitzt er auf der Zugmaschine der Müllejecke, mal plauscht er auf dem Köln-Düsseldorf-Wagen mit Dennis aus Hürth. Zwischendurch besucht er die Kommentatoren-Kollegen Janine Kemmer und Sven Lorig auf dem Podest und sprintet gleich danach zu Oberbürgermeister Thomas Geisel, der gegenüber seinen Platz auf der Ehrentribüne hat. Immer gut zu erkennen ist Höhn an der blonden Mähne, so wie sie George Michael in den 80ern trug. Und an Kamera- und Tonmann, die ihm überall hin folgen.

Als Aljoscha Höhn von dem 80er-Jahre-Motto erfuhr, war er erst begeistert, bald ratlos. „Die Mädels können Neon-Leggings tragen, Glitzer, wilde Haare“, sagte der 32-Jährige vor der ersten Anprobe. „Aber wir Männer?“ Für sein George-Michael-Kostüm saß er dann auch eine Zeit lang in der Maske – war am Ende dann aber zufrieden mit sich und seinem Outfit. Nur die Cowboy-Stiefel, die hat er gleich nach dem Umzug getauscht, „die Fuße tun echt weh“, sagt Höhn, der dutzende Male vom Rathaus entgegen der Zugrichtung bis zum Burgplatz gelaufen ist, um dort auf die Wagen zu klettern, die Interview-Partner zu finden und pünktlich vor dem Rathaus zugeschaltet werden zu können. Vor allem die Kinder haben es dem Moderator angetan, die kleinen Trolle zum Beispiel von der Konkordiaschule, die fleißig Höhns Fragen beantworten: „Jeder jubelt ihnen zu“, sagt Höhn, der als Kind schon ein riesiger Karnevalsfan war, sich Sitzungen und Umzüge im Fernsehen angeschaut hat. Und sich deshalb auch so gefreut hat, als der WDR ihn fragte, ob er am Casting für die Zugmoderation teilnehmen will. Highlight des Tages für den 32-Jährigen, neben den Turnschuhen, die er nach tausenden Schritten endlich anziehen durfte: der Fortuna-Wagen mit Traniner Friedhelm Funkel – „die Stimmung war riesig da oben“.

Zweimal müsste der Sender Höhn nicht bitten, wenn es um die Moderation des Rosenmontagszugs in 2020 geht. „Der Tag ging wie im Flug vorbei“, sagt Aljoscha Höhn, der am Abend nur die Füße hochlegt, sich etwas zu Essen bestellt und auf der Couch in Ruhe den Düsseldorfer Rosenmontagszug in der Mediathek anschaut.

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