Düsseldorfer Flughafen und missio informieren Aktion Schutzengel gegen Sextourismus

Düsseldorf (dto). Das katholische Hilfswerk missio hat am Wochenende auf dem Düsseldorfer Flughafen zum Kampf gegen Sextourismus und Kinderprostitution aufgerufen. An der Benefiz-Veranstaltung im Rahmen der Aktion Schutzengel nahmen am Samstag Politiker, Prominente und Vertreter der Reisebranche teil, erklärte missio in Aachen. Der Flughafen und die Fluggesellschaft LTU informierten ihre Passagiere mit Broschüren. Besondere Unterstützung erhalte das Kinderschutzzentrum Serra's Center in der philippinischen Hauptstadt Manila.

Gleichzeitig wurde im Terminal des Flughafens die Ausstellung "Galerie der Engel" über den Lebensweg von Pia Corvera gezeigt. Das philippinische Mädchen war von einem deutschen Sextouristen missbraucht worden und ist inzwischen zu einer Symbolfigur gegen Kinderprostitution geworden. Ebenfalls gezeigt wurden Solidaritätsfotos von mehr als 200.000 Unterstützern der Aktion Schutzengel, die für ihre Porträts jeweils einen Euro für entsprechende Hilfsprojekte spendeten.

Das Hilfswerk missio beklagte, dass sich 99 Prozent der deutschen Sextouristen einem Gerichtsverfahren entziehen könnten oder gar nicht erst verhaftet würden. Seit 1993 sei Kindesmissbrauch im Ausland auch in Deutschland strafbar, doch sei die Umsetzung der Rechtslage in der Praxis oft schwierig. Die Strafverfolgung von Touristen, die sich im Ausland an Kindern und Jugendlichen vergingen, müsse auch auf europäischer Ebene stärker angegangen werden, forderte missio. Jährlich reisen nach Schätzung des Hilfswerks zwischen 50.000 bis 200.000 deutsche Männer und Frauen als Sextouristen ins Ausland, die mit Minderjährigen verkehren.

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