Halbzeit-Bilanz Airport City - das Original

Düsseldorf · Der Büropark am Flughafen wird inzwischen vielfach kopiert. Selbst Amsterdam oder Frankfurt können Düsseldorf den Rang nicht ablaufen. Eine Halbzeit-Bilanz zeigt: Mehr als die Hälfte der Flächen auf dem 23 Hektar großen Gelände sind entwickelt oder verkauft.

 Hier entsteht Airport-City.

Hier entsteht Airport-City.

Foto: RP, A. Bretz

Zur Halbzeit des auf zehn Jahre angelegten Entwicklungsprojekts sind 60 Prozent des Büroparks Airport City so gut wie realisiert. Für Flughafenchef Christoph Blume keine Frage: "Die restlichen 40 Prozent werden wir noch vor Ablauf der nächsten fünf Jahre an den Mann gebracht haben."

Selten hat Blume eine Baustellenführung so genossen: Als erstes Spatenstich für "Deutschlands größtes Porsche-Zentrum". Dann ein paar Schritte hinüber zu dem von Züblin Development hochgezogenen fünfgeschossigen Bürobau. Ihm wird wegen der guten Vermietungslage - wie beim Nachbarn CFI - bald ein zweiter folgen. Weiter zum wichtigsten Projekt auf dem 23Hektar großen Gelände, dem bis Dezember fertiggestellten Hotel- und Kongresszentrum Maritim. In dessen Nachbarschaft wiederum werden die Fundamente für die Zentrale von Europas größtem Ingenieurverein, dem VDI gegossen.

Die Marke Airport City hätte sich Blume gerne schützen lassen, aber da spielte die Behörde nicht mit. Der Flughafen-Geschäftsführer tröstet sich: Solche Büroparks lägen überall im Trend, wo es Flughäfen gebe. Aber das seien nur Kopien, selbst Amsterdam und Frankfurt mit ihren weiten Wegen könnten Düsseldorf den Rang nicht ablaufen. Hier im Original, im Zentrum von Deutschlands stärkster Region, braucht der Wirtschaftsprüfer, Anwalt oder Werbemann höchstens ein paar Minuten vom Schreibtisch zu Abfertigungsterminal, Fernbahnhof, Messe oder in die Stadt. Dubai, in dessen Airport City einmal 500000 Menschen leben sollen, bleibt bei solchen Vergleichen außen vor.

Während sich alle Büroprojekte noch als Rohbauten präsentieren, hat sich unter den Firmenmanagern bereits das Gefühl von Zusammengehörigkeit breit gemacht. Nicholas J. Dunning, Chef der Gottfried Schultz-Gruppe mit VW, Audi, Skoda und Bentley, rammte den Spaten in der Gewissheit in die Erde, "dass der Flughafen gut zu Porsche passt". Bevor der Geschäftsmann morgens in den Flieger steige, gebe er seinen Porsche zur Inspektion im neuen neun Millionen Euro teuren Zentrum ab, um abends wieder mit ihm davonzubrausen.

Das Beispiel Porsche ließe sich mit Leichtigkeit auf andere Airport City-Anrainer übertragen. Etwa auf das Hotel, dessen Tagungsgäste dem Flugzeug entsteigen und auf direktem Weg in der beeindruckenden Halle landen. Oder auf das High-Tech-Medizininstitut, dessen Kundschaft mit der Privatmaschine eintrifft und sich in der Präsidentensuite einmietet. Ab 1800 Euro kostet hier die Nacht.

(RP)
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