Düsseldorf Ärztlicher Direktor plant neue Uni-Kliniken

Düsseldorf · Der Ärztliche Direktor der Uni-Klinik, Klaus Höffken, will bis Ende 2016 das Defizit abbauen. Mit den Personalzahlen von heute will er besser wirtschaften und neue Leistungen anbieten. So soll es zum Beispiel 24 neue Plätze für psychosomatisch Erkrankte geben.

 Seit Juli ist Klaus Höffken Ärztlicher Direktor der Uni-Klinik. 2016 will er einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen. Das Defizit für 2014 kann er noch nicht beziffern.

Seit Juli ist Klaus Höffken Ärztlicher Direktor der Uni-Klinik. 2016 will er einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen. Das Defizit für 2014 kann er noch nicht beziffern.

Foto: Andreas Endermann

Die Uni-Klinik vermeldet seit 2012 schlechte Jahresergebnisse. Unter dem Strich standen Defizite, der neue Ärztliche Direktor Klaus Höffken rechnet auch für dieses und die nächsten beiden Jahre mit roten Zahlen. Dann aber, nämlich 2017, will er einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen. "So sieht unsere mittelfristige Finanzplanung aus", bestätigt Klaus Höffken. Dafür wird der diagnostische und therapeutische Aufwand kritisch unter die Lupe genommen, Personal- und Sachkosten sollen gesenkt und auf der anderen Seite neue Einnahmen erzielt werden. Dies geschieht, in dem besonders profitable Bereiche noch besser ausgelastet werden: Kardiologie, die Innere Medizin insgesamt, die Onkologie und die Neuromedizin. Für die Bevölkerung wichtig und deswegen auch kein Verlustbringer: Vielleicht schon 2015 sollen zwei neue Kliniken ihren Betrieb aufnehmen - eine Klinik für Geriatrie (24 Betten) und eine Klinik für Psychosomatik (zwölf Plätze Tagesklinik, zwölf stationär).

Höffken kann das Defizit für 2014 noch nicht beziffern. Im September stand noch die Zahl von 15 Millionen Miesen im Raum, aber diese gilt nicht mehr. "Der Oktober hat einen Rekordwert bei den Leistungen erbracht, die wir mit den Kassen abrechnen", sagt der Ärztliche Direktor, "der November war ähnlich gut." Gut möglich also, dass das Defizit am Ende "nur" bei zwölf Millionen Euro liegt. Aber natürlich reicht das Höffken und vor allem der Landesregierung nicht. Die muss nämlich als Gewährträger das Defizit am Ende ausgleichen und kämpft selbst mit leeren Kassen.

Höffken war bis zu seinem Wechsel nach Düsseldorf am 1. Juli Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Jena und Sprecher des Klinikumsvorstands. In der thüringischen Stadt hat er schwarze Zahlen hinterlassen, nun will er auch die Situation in der NRW-Landeshauptstadt drehen. Schwierig genug: Die Uni-Kliniken klagen allesamt über teure Leistungen, die nicht komplett durch Einnahmen gedeckt sind - das gilt für Notfallmedizin, Hochschulambulanzen, Facharztausbildung und Schwerstfälle.

Während hier nach einer Lösung auf Bundesebene gesucht wird, muss die Uni-Klinik selbst sich effizienter aufstellen. So wird teils zu hoher diagnostischer Aufwand betrieben, beispielsweise beim Röntgen. "Wenn wir uns an die Leitlinien der Fachgesellschaften halten, sparen wir Kosten", sagt Höffken, der alles will, nur keine Pauschallösungen. Deswegen werden nun unter anderem die Behandlungen systematisch untersucht (je die Top 3 der 29 Kliniken), damit die von den Kassen bezahlten Personalkosten auch dem tatsächlichen Aufwand entsprechen. Weil das Verhältnis derzeit nicht stimmt, liegt der Personalüberhang irgendwo zwischen 200 und 300 Stellen. Tatsächlich will Höffken aber nur vorübergehend Personal abbauen, indem freie Stellen nicht wiederbesetzt werden. "Wenn wir mehr leisten, brauchen wir diese Personalzahlen wieder."

An der Seite Höffkens agiert im Vorstand aktuell auf der kaufmännischen Seite Vize Thorsten Celary. Matthias Wokittel ist erkrankt, wann er seine Arbeit wieder aufnimmt, ist ungewiss.

(RP)
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