Sana Kliniken Ärzte streiken für bessere Arbeitsbedingungen

Düsseldorf · Ärzte haben am Mittwoch bis in die Nachmittagsstunden die Düsseldorfer Sana-Kliniken in Benrath und Gerresheim bestreikt. Vor beiden Krankenhäusern haben Dutzende Mediziner unterschiedlicher Abteilungen für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen demonstriert.

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Dadurch sind nach Schätzungen des ärztlichen Direktors in Gerresheim Bernward Ulrich etwa 50 Prozent aller geplanten Operationen ausgefallen. Sowohl in Benrath als auch Gerresheim konnte der medizinische Stab je drei Operationssäle für Noteingriffe in Betrieb halten. "Auch Patienten, die lange auf ihren Termin gewartet haben, konnten wir operieren", sagt Ulrich.

Streik bis Ende der Woche?

Der Streik wird offenbar auch heute und womöglich morgen weitergehen. Zumindest für das Gerresheimer Krankenhaus rechnet Sana-Personalleiter Lutz Möller, dass Ärzte ab den frühen Morgenstunden in den Ausstand treten. "Wir gehen aber davon aus, dass alle Ärzte in unserem Benrather Krankenhaus wieder regulär im Einsatz sind", sagte Möller gestern Nachmittag der Rheinischen Post.

Mit einer allgemeinen Fortsetzung rechnet dagegen der Marburger Bund. "Die Patienten in Düsseldorf müssen davon ausgehen, dass viele geplante Operationen während der ganzen Wochen ausfallen werden", so Michael Helmkamp, Sprecher der Fachgewerkschaft.

Bei den Düsseldorfer Patienten rief die Arbeitsniederlegung gespaltene Reaktionen hervor. Von einigen Besuchern mussten sich die Ärzte gar Beschimpfungen anhören und Geldgier vorwerfen lassen. Andere zeigten dagegen Verständnis. "Wenn am Geld gespart wird, leiden auch die Patienten, weil die Ärzte nicht genug Zeit für sie haben", sagte Nicole Ertl aus Garath, vor einen Termin im Benrather Klinikum.

Die zeitliche und körperliche Überforderung beklagen auch die Ärzte und fordern fünf Prozent mehr Gehalt, um dem Ärztemangel in Deutschland entgegenzuwirken. "Wir wollen, dass unser Beruf für den Nachwuchs attraktiver wird, damit die Ärzteschaft entlastet wird", erklärte der 48-jährige Anästhesist Hubert Parys. Nicht realistisch findet das der ärztliche Direktor Ulrich. In Zeiten, wo überall gespart wird, gebe es für diese Forderung wenig Verständnis in der Bevölkerung. "Eine Fortsetzung des Streiks wäre wirtschaftlich schädlich", so Ulrich. Denn die Ärzte der Sana-Häuser seien in der Gegend die einzigen, die sich beteiligen.

(RP)
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