Düsseldorf Ärger um Weihnachtsmarkt: Jetzt reagiert die Politik
Düsseldorf · Der Weihnachtsmarkt auf dem Schadowplatz ist zwar abgebaut, bleibt aber Dauerthema. Erst kurz vor Weihnachten hatten die Händler, die zum Teil mehr als drei Jahrzehnte dort ihre Stände haben, erfahren, dass ab diesem Jahr die Stuttgarter Agentur Liganova den Platz für drei Jahre neu gestalten wird.
Düsseldorf Marketing Tourismus (DMT) hatte der Agentur den Auftrag gegeben. Ziel: Der Markt soll sich dem Umfeld des neuen Kö-Bogens anpassen, die Buden sollen einheitlich und schicker werden.
Jetzt ist diese Neu-Ausrichtung Thema in zwei politischen Gremien. Die Stadtverwaltung bringt für die Sitzung des Ordnungs- und Verkehrsausschusses am 9. Januar eine Vorlage zur Abstimmung ein, in der zuständigen Bezirksvertretungs-Sitzung am 25. Januar steht der Markt noch mal auf der Tagesordnung.
Die Informationsvorlage der Verwaltung klingt sachlich: Der Platz solle neu gestaltet werden, es seinen "Neuüberlegungen zur generellen Nutzung des öffentliches Raumes" notwendig, heißt es.
Jetzt seien bauliche und damit auch investive Neukonzeptionen notwendig. Heißt: Ein neuer Markt kostet Geld. Und dieses Geld will die Stadt offenbar nicht ausgeben. Nach RP-Informationen soll der Markt die Agentur pro Jahr 200 000 Euro kosten — die natürlich wieder eingespielt werden müssen. "Es ist völlig inakzeptabel, dass über Bürger, Betreiber und Politik hinweg eine neue Gestaltung geplant wird", moniert im Namen der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung (BV) 1 Philipp Tacer.
"Sollte sich herausstellen, dass die DMT den Trend der teuren Vereinheitlichung und des einseitigen Schicki-Micki fortsetzen wollen, wird das nicht unsere Zustimmung finden." Zusätzliche Kosten für die Hüttenbetreiber würden sich letztlich auch auf die Verkaufspreise für die Besucher niederschlagen. "Wir wollen keine Stadtmitte, in der nur doch der dicke Geldbeutel beheimatet ist."