Ärger um Obdachlosen-Camps Ärger um NRW-Forum geht weiter

Düsseldorf · Das Museum kündigte die Räumung der Pavillons, die Obdachlose nutzen, eigenmächtig an.

Die Ankündigung des NRW-Forums Anfang Januar zur Räumung der Obdachlosen-Camps in den Seiten-Pavillons des Museums, war nicht mit der Stadt abgesprochen. Das teilte Dezernent Hans-Georg Lohe jetzt im Kulturausschuss mit.

„Der Zeitpunkt des Aushangs mit dem die Räumung mit einer Fristsetzung angekündigt wurde, erfolgte eigenverantwortlich durch das NRW-Forum. Es erfolgte zuvor keine zeitliche und inhaltliche Abstimmung der Maßnahme auf Dezernatsebene“, heißt es in der offiziellen Antwort. Die Stadt bedauert den Zeitpunkt der Ankündigung, die nach Protesten zurückgenommen wurde, mitten im Winter. Gleichwohl sehe man ein öffentliches Interesse darin, das Campieren in den Pavillons zu vermeiden, so der Dezernent. Im vergangenen August habe sich die Lage dort zugespitzt, immer wieder urinierten etwa Bewohner in der Öffentlichkeit vor Besuchern. Einmal wurden die Lager dann durch das Ordnungsamt aufgelöst, Mitte Dezember sprachen das Amt und das Museum dann über einen möglichen Aushang im nächsten Jahr – der dann vom NRW-Forum ohne weitere Absprachen gefertigt und aufgehängt wurde.

Dafür bekam Museumsleiter Alain Bieber auch im Kulturausschuss viel Kritik – allerdings in Abwesenheit, er hatte es aus terminlichen Gründen nicht in die Sitzung geschafft, was wiederum für Verärgerung sorgte.

FDP und Grüne sehen eine Räumung zudem kritisch: „Uns waren Probleme nicht bekannt, es war über Jahre ein stilles Übereinkommen, dass diese Leute dort waren. Vielleicht finden wir eine rheinische Lösung“, sagte FDP-Fraktionschef Manfred Neuenhaus.

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