Appell an die Stadt ADAC: Rheinalleetunnel braucht Notrufsystem

Düsseldorf · Der ADAC drängt die Verkehrsexperten bei der Stadt zur Eile. Die Reparatur des Notrufsystems im Rheinalleetunnel dürfe nicht auf die lange Bank geschoben werden, sagte Harald Minjoth vom ADAC. Auch bürokratische Hindernisse bei der Ausschreibung der Arbeiten dürften die zügige Wiederinbetriebnahme des Notrufs nicht verhindern.

 Im Rheinalleetunnel werden kleinere Arbeiten vorgenommen.

Im Rheinalleetunnel werden kleinere Arbeiten vorgenommen.

Foto: RP/Busskamp

"Man sollte ja nichts beschreien. Aber ich würde nicht gern in der Haut der Verantwortlichen bei der Stadt Düsseldorf stecken, wenn jetzt was passieren würde." Den Tunnel zu sperren, halte er aber für überzogen. "Panikmache ist nicht angesagt. Es gibt viele Tunnel, die gar kein Notrufsystem haben", sagte Minjoth.

Drei Millionen Euro hat der erst vor drei Wochen abgeschlossene erste Teil der Modernisierung des Rheinalleetunnels gekostet. Mit dem Umbau sollte das in die Jahre gekommene Bauwerk zwischen Seestern und Rheinkniebrücke sicherer gemacht werden. Bei der Sanierung des Tunnels war der Notruf offenbar außer Kraft gesetzt worden.

Die 30 Jahre alte Alarmanlage, über die Notrufe direkt an Leitstellen gesandt werden, funktioniert vermutlich seit Wochen nicht mehr. Andrea Blome, Leiterin des Amts für Verkehrsmanagement, hatte daraufhin angekündigt, dass der in einigen Monaten geplante Austausch der Anlage vorgezogen werden solle. An die Notruf-Säulen seien "Außer Betrieb"-Schilder gehängt worden.

Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer sieht sie gewährleistet. "Da wir Brandmeldekabel eingebaut haben, wird zum Beispiel Rauchentwicklung im Tunnel sofort an die Verkehrsleitzentrale gemeldet." Die müsste dann allerdings noch die Feuerwehr informieren. Blome verweist zudem darauf, dass der Handy-Empfang nun im Tunnel durchgehend funktioniert, da die neuen Kabel weniger Streustrahlung haben.

Dies bestreiten regelmäßige Nutzer des Tunnels. Nach wie vor würden Gespräche im Tunnel unterbrochen. Davon unabhängig hält ADAC-Experte Minjoth Handys für einen unzureichenden Ersatz für Notrufsäulen. Nicht jeder besitze eines, und es könne passieren, dass man bei einem Notfall das Handy beim Verlassen des Autos in der Ablage vergesse. Hinweise an den Tunneleinfahrten darauf, dass das Notfallsystem defekt ist, würde Minjoth nicht "an die große Glocke hängen".

(RP)
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