Düsseldorf Achenbach-Verwalter treibt Forderungen ein

Düsseldorf · Überraschend sind zwei Geschäftsführer aus dem Firmengeflecht des in Untersuchungshaft sitzenden Kunstberaters Helge Achenbach von ihren Ämtern zurückgetreten. Gestern teilte Rechtsanwalt Marc d'Avoine mit, dass die vormaligen Geschäftsführer der Firma "State of the Art International Art Advisory", Stefan Horsthemke-Lichtenberg und David Achenbach, aus der Gesellschaft ausgeschieden sind.

Kunstberater und Ex-Fortuna-Präsident: Das ist Helge Achenbach
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Foto: Endermann, Andreas

Das Amtsgericht Düsseldorf hat D'Avoine deshalb zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Ebenso ist der Anwalt nun zuständig für die insolventen Firmen "Beach Boat GmbH" sowie "Robinson & Freitag GmbH". Damit hat D'Avoine nun ein Mandat für zehn Firmen der Achenbach-Gruppe. Bei drei davon wurde das Insolvenzverfahren bereits eröffnet. Bei den anderen wird damit Anfang 2015 gerechnet, sofern die Masse ausreicht, um die Kosten des Verfahrens zu tragen.

Die "Beach Boat GmbH" ist Eigentümerin der bekannten Monkey's-Gastronomie-Schiffe aus dem Medienhafen. "Diese sind mit Ansprüchen von Gläubigern belastet, die den Wert der vier Schubleichter übersteigen", sagt Marc d'Avoine. Allerdings habe die Firma noch Forderungen. Diese will der Insolvenzverwalter nun eintreiben. Die Firma Robinson & Freitag hält die Markenrechte am Namen Monkey's und verfügt über einen vierstelligen Betrag als Bankguthaben. Darüber hinaus hat die Gesellschaft noch Forderungen, die vom Insolvenzverwalter eingezogen werden sollen. Beobachter des Prozesses gehen aber davon aus, dass die Rechte an der Marke Monkey's mit Blick auf Achenbachs Haft schwer zu veräußern sein werden.

Die Gläubigerversammlung der "Achenbach Kunstberatung GmbH" hat den Insolvenzverwalter derweil beauftragt, Kunst, Gegenstände und Beteiligungen durch Auktionen oder freihändig bestmöglich zu veräußern. Außerdem legte die Versammlung eine Strategie für den Verkauf sowie für Auktionen in London und im Rheinland fest. "Rechtsanwalt Marc d'Avoine führt zurzeit finale Verhandlungen mit den in Betracht kommenden Auktionshäusern", teilte ein Sprecher gestern auf Anfrage mit.

(RP)
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