Spielplätze in Düsseldorf Absperrbänder werden an vielen Spielplätzen abgerissen

Das Flatterband an Spiel- und Bolzplätzen ist einigen ein Dorn im Auge und wird oft abgerissen. Die Stadt kontrolliert die 430 Plätze stichprobenartig.

 Der Apostelplatz sieht aus, als ob er bereits freigegeben worden sei.

Der Apostelplatz sieht aus, als ob er bereits freigegeben worden sei.

Foto: Marc Ingel

Der Apostelplatz an der Benderstraße in Gerresheim wurde seit vergangenem Jahr für gut eine halbe Million Euro umgebaut. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Zwei moderne, teilweise futuristisch aussehende Spielgeräte prägen das Zentrum das Platzes, lange Bankreihen laden zum Verweilen ein. Die Einweihung war schon terminiert, dann kam Corona – und alle Spielplätze wurden von der Stadt zum Schutz vor Neuinfizierungen gesperrt. Doch zumindest von außerhalb könnte man sich den Apsotelplatz ja mal näher ansehen, dachte sich diese Woche der ein oder andere Gerresheimer – und dürfte ziemlich erstaunt gewesen sein, dass der Platz ganz gut bevölkert war. Zwar mieden die durchaus anwesenden Kinder die Spielgeräte, saßen die Eltern auf den Bankreihen auch in einem ausreichendem Abstand zueinander. Von Absperrungen war aber weit und breit nichts zu sehen.

 Beim Spielplatz an der Gutenbergstraße wurde das Flatterband abgerissen.

Beim Spielplatz an der Gutenbergstraße wurde das Flatterband abgerissen.

Foto: Marc Ingel

Ein ganz ähnliches Bild bot sich auf dem Spielplatz an der Gutenbergstraße. Zwar war hier niemand anzutreffen, das Flatterband wurde jedoch offensichtlich mutwillig abgerissen, hing nur noch in Fetzen am Einlasstor, an dem zumindest ein wetterfestes Schreiben der Stadt darauf hinwies, dass der Spielplatz gesperrt ist. Auch auf dem Sportplatz im Zoopark  lag das rot-weiße Band auf dem Boden, trainierten Jugendliche schon wieder fleißig ihre Wurftechnik an den Basketballkörben, vergleichbar sah es am Kolpingplatz aus.

 Im Zoopark wird schon wieder Basketball gespielt.

Im Zoopark wird schon wieder Basketball gespielt.

Foto: Uwe-Jens Ruhnau

Auf den Spielplätzen im Hofgarten zeigte sich ein gemischtes Bild. Der Seilgarten unweit des Ehrenhofs ist großräumig abgesperrt, auf dem großen Spielplatz an der Kaiserstraße hingegen wurde an mehreren Stellen das Flatterband abgerissen. Ursprünglich waren hier, anders als an anderen Plätzen, nur die einzelnen Spielgeräte, nicht aber die gesamte Fläche geschlossen. Und während die Rutsche und die Schaukeln noch immer nicht zugänglich sind, liegt das Band sowohl an den Bänken wie auch am Kletterhaus im Sandkasten abgerissen auf der Erde.

 Im Hofgarten wurde an der Rutsche das rot-weiße Band mutwillig entfernt.

Im Hofgarten wurde an der Rutsche das rot-weiße Band mutwillig entfernt.

Foto: RP/Dominik Schneider

Wenige hunderte Meter entfernt stehen außerdem drei Schachtische – die zum Schutz vor Corona ebenfalls mit Flatterband für die Nutzung gesperrt wurden, worüber sich bei dem schönen Wetter vor allem Nachmittags mehrere Menschen hinwegsetzen. Nicht nur Kinder, auch Erwachsene Menschen setzen sich im Hofgarten offenbar über die Anordnungen hinweg.

Von der Stadt heißt es, dass die 430 Spiel- und Bolzplätze im Stadtgebiet selbstverständlich immer noch gesperrt seien, der Ordnungs- und Servicedienst (OSD) sowie die Mitarbeiter des Gartenamtes die vorgenommenen Absperrungen auch stichprobenartig kontrollieren und intern entsprechende Hinweise weitergeben würden, wenn diese entfernt wurden. „Das auf dem Apostelplatz fehlende Flatterband wird zum Beispiel kurzfristig wieder ersetzt“, sagt Sprecher Manuel Bieker.

Insbesondere der OSD würde die Kontrollen nicht nur im Rahmen seiner Streifengänge durchführen, sondern zusätzlich auch bei vorliegenden Bürgerbeschwerden oder -hinweisen. „Dies war bislang aber nur einmal der Fall“, so Bieker. Entsprechend der auch im Krisenstab vereinbarten Vorgehensweise stünde ungeachtet dessen bei einer widerrechtlichen Benutzung die Aufklärung über das bestehende Betriebsverbot und die einzuhaltenden Abstandregeln im Vordergrund. Bußgelder werden nur verhängt, wenn sich die Angesprochenen widersetzen. „Dies war bislang nicht der Fall“, erklärt der Stadtsprecher.

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