Trauerfeier in Rösrath Abschied von Werner Leonhardt

Düsseldorf · Rund 60 Kilometer vom Düsseldorfer Rathaus entfernt, in seiner Heimatstadt Rösrath, kamen Stadtspitze und Weggefährten zur Beerdigung des Beigeordneten. Er war am 4. Dezember gestorben. Mehr als 300 Trauernde waren der Einladung der Familie gefolgt.

 Oberbürgermeister Dirk Elbers trauert um Werner Leonhardt.

Oberbürgermeister Dirk Elbers trauert um Werner Leonhardt.

Foto: Stadt Düsseldorf

Oberbürgermeister Dirk Elbers, alle Düsseldorfer Beigeordneten, die Bürgermeister von CDU und FDP, aber auch Ratsmitglieder, Mitarbeiter und Weggefährten aus Düsseldorf haben an der Beerdigung von Werner Leonhardt in Rösrath teilgenommen.

 Bis zu seinem Tod im Jahr 2009 war Werner Leonhard Ordnungs- und Verkehrsdezernent.

Bis zu seinem Tod im Jahr 2009 war Werner Leonhard Ordnungs- und Verkehrsdezernent.

Foto: Andreas Bretz

Der Dezernent für Verkehr, Ordnung und Sport, seit 14 Jahren Beigeordneter in der Landeshauptstadt, war vor eineinhalb Wochen morgens von seiner Familie leblos im Badezimmer aufgefunden worden. Er wurde 63 Jahre alt. Mehr als 300 Trauernde haben gestern gemeinsam mit Leonhardts Frau Johanna sowie seinen drei Kindern Judith, Annette und Benjamin Abschied genommen.

Es war ein Andrang, wie ihn die knapp 30 000 Einwohner des rheinisch-bergischen Städtchens selten erlebt haben. Limousinen mit Düsseldorfer Kennzeichen säumten die engen Gassen rund um die Pfarrkirche St. Servatius und sorgten auch vor dem Friedhof für Enge. Den Sarg aus hellem Holz, den ein Gesteck aus weißen Blüten und Farnwedeln krönte, trugen Leonhardts Karnevalsfreunde der "Dörper Einigkeit". Dahinter schlängelte sich ein hundert Meter langer Trauerzug den Friedhofsberg hinauf. Der Winterhimmel sonnig-klar, der Rasen mit Raureif benetzt.

OSD im Einsatz

Dutzende Kränze und Blumengestecke zeugten von der Vielfalt der Aufgaben und der Hochachtung vor der Arbeit des Verstorbenen: Auf den Kranzschleifen bedankten sich OB Elbers, das Dezernatsbüro, der Rheinische Turnerbund, die Jüdische Gemeinde Düsseldorf, die IDR, der Zweckverband Unterbacher See, der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, das Deutsche Forum für Kriminalprävention und die Einsatzkräfte des Ordnungsdienstes OSD. Letztere sorgten, angeführt von OSD-Chef Holger Körber, auch in der Heimatstadt ihres früheren Dezernenten dafür, dass trotz des immensen Andrangs alles in geordneten Bahnen verlief.

Der Beerdigung vorausgegangen war ein Requiem in der Pfarrkirche St. Servatius. Die Familie hatte den Gottesdienst mit Pastor Franz Gerards vorbereitet. Zum Einzug der Trauernden wurde Leonhardts Lieblingslied gespielt — "Paint it black" von den Rolling Stones — und am Ende der Zeremonie "Somewhere over the Rainbow" von Judy Garland. Der Geistliche fand viele tröstende Worte für die sichtlich mitgenommenen Angehörigen.

Der plötzliche Tod habe vieles durchkreuzt. Das Kreuz sei jedoch auch Wegweiser zur Auferstehung Jesu. Dies gebe Zuversicht. "Werner Leonhardt ist nicht mehr so da wie vorher, aber sein Menschsein kann nicht sterben." Wohltuend für andere, engagiert und interessiert, in seinem Wesen ein ruhiger, stiller Mensch sei der Verstorbene gewesen. Zu sehr habe er sich jedoch der Arbeit verschrieben. "Der Mensch ist aber nicht dazu geschaffen, ein Rad in einem System zu sein, das nur dazu da ist zu arbeiten", mahnte der Pastor. "Der Vater will nicht, dass euer Leben zugrunde geht, sondern dass es ewig weitergeht."

"Von guten Mächten wunderbar geborgen", sang die Trauergemeinde, bevor Hans-Jürgen Zacharias, Präsident des Rheinischen Turnerbunds, persönliche Erinnerungen an seinen "Sportfreund" Leonhardt sprach: "Es ist ein großer Verlust für uns alle, es ist eine Leere entstanden." Modern, aber nachdenklich endete die Trauerfeier. Aus den Lautsprechern klang "Kein Zurück" von Wolfsheim: "Es geht kein Weg zurück./ Was jetzt ist, wird nie mehr ungeschehen./ Die Zeit läuft uns davon,/ was getan ist, ist getan. "

(RP)
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