Kolumne: Kommentar Abschied ohne Alternative

Der Abschied von Pappeln und Co. auf den Deichen tut weh. Doch er ist unausweichlich. Ein Bauwerk mit mannstiefen Löchern kann die Stadt im Ernstfall nicht schützen. Hinzu kommt: Selbst ohne Orkan schädigt das Wurzelwerk die Stabilität der komplexen Bollwerke. Kritiker des neuen Konzepts werden entgegnen, dass der Schutz auch mit Baumbestand bislang gut funktioniert hat. Stimmt.

Aber der Sinn des Hochwasserschutzes offenbart sich erst im Moment größter und bis dahin noch nicht dagewesener Belastungen. Jahrhundert-Pegelstand plus Orkan: Genau in diesem Moment müssen die Deiche halten. Hochwasserschutz funktioniert nunmal so: Jahrzehnte passiert nichts, und dann tritt doch ein, was Experten ein Großschadensereignis, Bürger schlicht eine Katastrophe nennen. Es geht um Risikomanagement, um die richtige Strategie für den schlechtest denkbaren Fall. Genau deshalb sollten den Ankündigungen bald auch Taten folgen. Jörg Janßen

(RP)
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