Neues Wohn- und Büroviertel Abriss fürs Andreasquartier

Düsseldorf · Das Abtragen der alten Gerichtsgebäude an Neubrück- und Ratinger Straße in der Altstadt geht jetzt zügig voran. Es wird Platz geschaffen für ein neues Wohn- und Büroviertel. Das denkmalgeschützte Gerichtsgebäude wird saniert.

 Flügel um Flügel werden die ausgedienten Gerichtsgebäude in der Altstadt abgerissen, nachdem sie in den zurückliegenden Wochen entkernt worden sind.

Flügel um Flügel werden die ausgedienten Gerichtsgebäude in der Altstadt abgerissen, nachdem sie in den zurückliegenden Wochen entkernt worden sind.

Foto: Bretz, Andreas

In der Altstadt wird derzeit mächtig Staub aufgewirbelt. Schwere Baumaschinen sind dabei, die Gerichtsgebäude zur Liefergasse, Ratinger- und Neubrückstraße niederzureißen, die nicht denkmalgeschützt sind. Der Investor, der Immobilienentwickler Frankonia, wird dort unter dem Namen Andreasquartier ein neues Wohnviertel mit Wohnungen, Büros und Handel errichten. Wegen der vielen Gebäude, die dem Erdboden gleichgemacht werden, zieht sich der Abbruch hin. Denn es sind eine Menge Aufgaben zu erfüllen. Zuerst mussten die Räume entkernt, mussten Materialien wie Holz oder Eisen getrennt gesammelt und abtransportiert werden, bevor jetzt die Abrissbirne eingesetzt wird. Da zudem im Untergrund Jahrhunderte alte Kellermauern und Gewölbe liegen, müssen auch Archäologen Zeit bekommen, die Funde zu untersuchen und zu dokumentieren.

Aber auch der Beginn der Abrissarbeiten hatte sich lange verzögert. Schon vor über zwei Jahren waren Amts- und Landgericht in den Neubau nach Oberbilk umgezogen. Bis vor wenigen Monaten tat sich dennoch nichts auf dem Areal. Ein Sprecher der Frankonia über die Gründe für die Verzögerung. "Bei einem solchen Vorhaben, bei dem auch Aspekte des Denkmalschutzes berücksichtigt werden müssen, sind viele Details mit der Baubehörde sorgfältig abzustimmen." Nach dem neuen Terminplan ist das Andreasquartier im ersten Halbjahr 2015 bezugsfertig.

Das Areal gliedert Frankonia in drei große Bereiche: An der Neubrückstraße / Ecke Ratinger Straße sind moderne Büros und auch Geschäfte vorgesehen. Für Dirk Schaper, Vorsitzender der Altstadtgemeinschaft, ist dabei zur Versorgung der vielen neuen Altstadtbürger auch Lebensmitteleinzelhandel erforderlich.

Wohnhäuser mit 140 Wohnungen unterschiedlich großer Wohnungen, die sich um einen gartenähnlichen Innenhof mit Bäumen und Grünflächen gruppieren, sind entlang der Liefergasse und an der Ratinger Straße geplant. Sie werden auf einer Tiefgarage für das neue Quartier mit 550 Stellplätzen errichtet. Die Ausstattung der Wohnungen ist nach Angaben von Frankonia hochwertig und soll anspruchsvollem Wohnen in Metropolen angemessen sein.

Dritter Bereich des Viertels sind die denkmalgeschützten, zwischen 1913 und 1923 errichteten Bauten mit der Ziegelfassade und den haushohen Säulen. Die Gebäude werden aufwendig saniert und sollen für auserlesene Apartments, exclusive Büros und Tagungsstätten sowie Gastronomie genutzt werden. Das repräsentative Treppenhaus soll Mittelpunkt bleiben. Die Pläne, ein Fünf-Sterne-Hotel zu bauen, hat Frankonia aufgegeben.

(RP/ila)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort