Auftakt der Sommerferien Ab in den Süden

Düsseldorf · Zum Auftakt der Sommerferien rechnet der Flughafen heute mit 67 000 Passagieren bei 700 Starts und Landungen. Eine logistische Herausforderung.

 Rene Borgmann ist im Flughafen fürs Gepäck zuständig - und weiß, was ab heute auf ihn und seine Kollegen zukommt: Koffer, Golftaschen, Trolleys oder Surfbretter, die mit den Urlaubern ins Zielgebiet fliegen müssen.

Rene Borgmann ist im Flughafen fürs Gepäck zuständig - und weiß, was ab heute auf ihn und seine Kollegen zukommt: Koffer, Golftaschen, Trolleys oder Surfbretter, die mit den Urlaubern ins Zielgebiet fliegen müssen.

Foto: RP/Thomas Busskamp

Für die einen hat die Arbeit gestern aufgehört - doch für andere geht sie heute, pünktlich zum Auftakt der Sommerferien, erst richtig los. Der Düsseldorfer Flughafen rechnet für die ersten vier Ferientage mit rund 250 000 Fluggästen - allein heute, am verkehrsreichsten Tag, werden 67 000 Passagiere bei 700 Starts und Landungen das größte Drehkreuz Nordrhein-Westfalens passieren. Insgesamt erwartet der Airport in den Ferien 2,7 Millionen Fluggäste.

Die Prognosezahlen liegen vier Prozent über den Ergebnissen des Vorsommers und zeigen besonders eines: Die 15 900 am Airport Beschäftigten haben dieser Tage alle Hände voll zu tun. Das geht los am Check-In. "Wer auf Vortages- oder Internet-Check-In verzichtet, sollte etwa drei Stunden vor Abflug zum Flughafen zu kommen", empfiehlt Thomas Windau von der Dienstleistungsgesellschaft AHS, die für die LTU arbeitet. Sondergepäck, etwa Surfbretter oder Golftaschen, müssen vorher angemeldet werden - ebenso Haustiere. Zudem hat die LTU die Schlangenbildung entschärft: Es gibt nun für die meisten Flugziele einen "Common Check-In", sprich eine einzige Schlange, die sich jedoch schneller bewegt.

An der Sicherheitskontrolle gilt es besonders, die neuen EU-Regelungen zu Flüssigkeiten im Handgepäck zu beachten. "Alles, was nicht zwingend ins Handgepäck muss, gehört in den Koffer", so Jörg Bittner von der Bundespolizei, die zum Ferienstart ihren Personaleinsatz um zehn Prozent erhöht hat. Taschenmesser oder teure Duschgels müssen jedoch nicht zwingend weggeworfen werden: "Es gibt dafür sowohl eine Gepäckaufbewahrung als auch Spendentonnen für karitative Zwecke."

Erhöhte Alarmbereitschaft gilt auch bei den gut 70 Gepäcksortierern, die dafür sorgen, dass die per Strichcode elektronisch auf Laufbänder verteilten Gepäckstücke auch in den richtigen Fliegern landen. "Zielort-Kürzel wie VRA und VAR sind nach einigen Stunden Arbeit nur noch schlecht auseinanderzuhalten", sagt Gepäcksortierer René Borgmann. Umso geschärfter muss die Aufmerksamkeit sein - schließlich wäre es ärgerlich, wenn das Gepäck nicht im kubanischen Varadero, sondern in der Schwarzmeerstadt Warna aufschlägt.

Den kubanischen Badeort hat ein LTU-Airbus A 330-300 zum Ziel. Während die 270 Passagiere auf das Boarding warten, wird das Flugzeug gereinigt. Pilot Frank Dieckmann gibt die Flugdaten in den Computer ein, die Besatzung tüftelt bereits am Mittagessen. Zeitgleich wird getankt, und neben 700 Kilogramm Speisen werden 5,7 Tonnen Gepäck und 2,5 Tonnen Fracht in den Bauch des Flugzeugs gehievt.

Rechtzeitig um 11:30 Uhr abheben kann die Maschine dann aber trotzdem nicht: Einige Passagiere sind nicht erschienen, ihr Gepäck muss wieder ausgeladen werden. Und somit dauert es dann doch noch eine halbe Stunde länger, bis der Urlaub endlich beginnen kann.

(RP)
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