Fleher Brücke A 46: Lärmschutzwand kommt im März

Düsseldorf/Neuss · Das NRW-Verkehrsministerium hat den Anwohnern rund um die Autobahnbrücke zwischen Düsseldorf und Neuss die Nachricht übermittelt, auf die sie seit mehr als 30 Jahren warten: In wenigen Wochen beginnen auf der Brücke die Arbeiten an der Lärmschutzwand.

Der Anblick von mehreren gelben Baucontainern hat in den Stadtteilen rund um die Fleher Brücke große Freude ausgelöst. Die Container sind Vorboten der Bauarbeiten an einer Wand, die die Bürger dauerhaft vor dem Lärm von diesem Stück der A 46 zwischen Düsseldorf und Neuss schützen soll. Nach Angaben aus dem Landesverkehrsministerium beginnen die Arbeiten Anfang März. "Wenn die Düsseldorfer Stadtverwaltung nun auch noch den Ratsbeschluss erfolgreich umsetzen würde, einen Antrag bei der Bezirksregierung für eine permanente 80-km/h-Geschwindigkeitsanordnung und stationäre Geschwindigkeitsüberwachungen zu stellen, ist das ,Wunder von Flehe' greif- und hörbar nahe", sagte Jürgen Borrmann, Sprecher der Fleher Bürger-Interessengemeinschaft.

Mit dem Baustart geht eine Verwaltungsposse zu Ende, die älter ist als die Brücke selbst. Schon im Baufristenplan vom 17. Juli 1978 war zu lesen, dass die Lärmschutzwände im September und Oktober 1979 errichtet werden sollten, also in den Wochen kurz vor der Brückeneröffnung. Die Stadt feierte die Eröffnung im November 1979 — ohne Lärmschutzwände auf der Brücke. Danach schoben Bund, Land und Stadt die Verantwortung für den Lärmschutz immer auf einen der anderen, so dass sich lange überhaupt nichts zugunsten der Bürger veränderte.

Die Betroffenen begannen, Informationen und Argumente zu sammeln und fanden schließlich im Stadtrat und bei der rot-grünen Landesregierung Gehör. Der zuständige Minister Harry Voigtsberger gab 2010 ein Statikgutachten in Auftrag. Daraus ging hervor, dass eine Lärmschutzwand zwar nicht in der ursprünglich geplanten Höhe von 2,50 Metern möglich ist, immerhin aber in einer Höhe von 1,50 Metern. Ausschreibung und Planung verzögerten sich zwar noch einmal, nun aber scheint alles auf dem Weg zu sein.

Ob dies auch für Tempo 80 und die geforderten Blitzer gilt, werden die nächsten Wochen zeigen. Dann verhandeln Stadt und Bezirksregierung, ob die vorübergehend eingeführte Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h dauerhaft gilt und auch ständig überwacht wird, damit sich die Autofahrer auch daran halten.

Für die Anwohner der Fleher Brücke bringen neben den Baucontainern auch die Bauarbeiten einen erfreulichen Effekt mit sich: Um die Lärmschutzwand errichten zu können, wird das Land auf der Brücke eine Baustellen-Verkehrsführung einrichten müssen. Dann wird auf der Brücke das zulässig Höchsttempo gesenkt — so dass die Bürger schon einmal einen Eindruck von der Ruhe erhalten, die die Wand ihnen dauerhaft bescheren soll.

(RP/jco)
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