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Düsseldorf 9000 Gäste bei Tag des Denkmals

Düsseldorf · Der 19. Tag des offenen Denkmals stand unter dem Motto "Romantik, Realismus, Revolution – Das 19. Jahrhundert". 36 Denkmale in der Landeshauptstadt konnten gestern besichtigt werden.

Der 19. Tag des offenen Denkmals stand unter dem Motto "Romantik, Realismus, Revolution — Das 19. Jahrhundert". 36 Denkmale in der Landeshauptstadt konnten gestern besichtigt werden.

Paula und Katharina Füßmann haben schon lang auf diese Gelegenheit gewartet. Sie sind aus dem Sauerland angereist, denn sie wollten schon immer mal hinter die Schlossmauern schauen. "Hier gibt es viel zu entdecken und das hatte ich schon lange machen wollen", sagt Katharina Füßmann.

Ihrer Tochter gefällt es in der Schreibstube besonders gut. "Ich durfte mein eigenes Wachssiegel gießen", sagt die Achtjährige. Die zahlreichen Kinderspiele führten die kleinen Entdecker am Tag des offenen Denkmals in die Lebenswelt ihrer Altersgenossen vor rund 200 Jahren. Ihre Freundin Luisa Kölner ist von der Einrichtung des Schlosses begeistert. "Die Möbel sind so alt und riechen auch ein wenig", sagt sie.

Das Schloss Kalkum war am Sonntag eines der beliebtesten Ziele am Tag des offenen Denkmals. "Mehr als 1000 Besucher kamen zu uns", sagt Katharina Pilger vom Landesarchiv. "Gut besucht waren vor allem die Führungen und die Konzerte aber auch das Kinderprogramm, das Geschichte zum Anfassen bot." Kulturministerin Ute Schäfer eröffnete das Schloss-Programm.

Interesse an Liebesgeschichte

Beliebt war das Thema Liebe und Betrug: "Häufig wurden Fragen zur angeblichen Liebesgeschichte zwischen Sophie von Hatzfeldt und Ferdinand Lassalle gestellt", sagt Jens Niederhut vom Landesarchiv. Hatzfeldt war unglücklich verheiratet mit ihrem Cousin, dem Besitzer von Schloss Kalkum. Im Schloss begegneten sich Hatzfeldt und Lassalle jedoch zum ersten Mal und lösten damit direkt einen Skandal aus. Denn die unglücklich Verheiratete ließ Lassalle bei sich wohnen — und zwar ohne Trauschein.

Ihre Geschichte, ob sie nun ein Liebespaar waren, wirft bis heute Rätsel auf. "Ich bin hierher gekommen, weil mich der Lebenswandel von Frauen, die zu ihrer Zeit widerspenstig waren einfach fasziniert", sagt Sylvia Dyballa. Neben dem Schloss Kalkum oder auch Schloss Benrath öffneten noch viele andere Denkmale ihre Türen. Zum ersten Mal dabei war die Akademie der Wissenschaften und der Künste. "Seit 2002 steht das Gebäude unter Denkmalsschutz", sagt Esther Polito, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit. "Fünf der Forschungsprojekte wurden vorgestellt."

Großes Interesse zeigten die Besucher an der Arbeit der Restauratorin Sophie Geiseler. Sie ist für die Restaurierung der Papyri zuständig. "Ich ersetzte beschädigte Materiellen und füge passende Fragmente zusammen", erklärt die Expertin. Für ihre Arbeit braucht man Geduld und eine ruhige Hand. "Wenn die Papyrologen dann etwas aus den zusammengesetzten Fragmenten lesen können, ist das ein Erfolgserlebnis", sagt sie. "Es ist unsagbar spannend, was manchmal zum Vorschein kommt."

Die Besucherin Margarita Tiemann schaute der jungen Frau ganz genau auf die Finger. "Ich wollte die Akademie schon immer mal von innen sehen. Das Fachwissen der Menschen hier fasziniert mich", sagt die Rentnerin.

Insgesamt nahmen in Düsseldorf am 19. Tag des offenen Denkmals — trotz des schlechten Wetters — 9000 Personen teil. Einen Besucherrekord konnte das Schloss Kalkum verzeichnen. Im vergangenen Jahr waren 24 000 Düsseldorfer bei der Veranstaltung.

(RP)
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