Kontrollen in Oberbilk 732 Raser an zwei Tagen gestoppt

Düsseldorf · Schon am Ende des zweiten Tages zeigt sich: Oberbilk ist als erster Schwerpunkt einer gemeinsamen Verkehrskontroll-Aktion von Polizei und Stadt gut gewählt: 732 Autofahrer sind von den städtischen Radarwagen und der Laserpistole der Polizei als zu schnell erfasst worden.

 Polizist Dirk Höhner (li.) und Bernhard Piltz, FDP-Mitglied der Bezirksvertrung 3, bei der Tempomessung.

Polizist Dirk Höhner (li.) und Bernhard Piltz, FDP-Mitglied der Bezirksvertrung 3, bei der Tempomessung.

Foto: Bretz, Andreas

Während der Großteil mit einem Verwarngeld davonkam, gab's gegen 34 Fahrer, die mehr als 21 Zähler zu viel auf dem Tacho hatten, Anzeigen. Und für einige von ihnen steht demnächst Zufußgehen auf dem Plan, wie für den, der mit 66 km/h durch die 30er-Zone an der Schule Heerstraße gerast war, oder den, der mit Tempo 82 über die Kölner Straße fuhr.

Sechs Wochen lang überwachen Stadt und Polizei verstärkt die Oberbilker Straßen, darunter zehn, die in der Unfallstatistik immer wieder auftauchen. Mit der Schwerpunktaktion wolle man besonders den Autofahrern ins Bewusstsein rufen, "dass bei einem Unfall ihre gefahrene Geschwindigkeit maßgeblich über Leben und Tod eines Radfahrers oder Fußgängers entscheidet", sagt Martin Vonstein, Leiter der Verkehrsdirektion bei der Düsseldorfer Polizei.

Aber es geht nicht nur um Autofahrer, sondern um alle Verkehrsteilnehmer. Fußgänger etwa, die bei "rot" über die Straße laufen oder Radfahrer, die von Gehweg zu Fahrbahn und zurück wechseln, wie es ihnen gerade günstig erscheint, müssen zurzeit in Oberbilk mit sofortigen Verwarnungen rechnen. 41 Fußgänger und 23 Radler haben das an diesen ersten beiden Schwerpunkt-Tagen schon gemerkt.

3000 Unfall-Verletzte im Jahr 2010

Mehr Kontrollen — weniger Unfälle heißt das Motto, dass sich Stadt und Polizei auf die Fahne geschrieben haben. Denn die Unfallzahlen steigen, vor allem die der Unfälle mit schwerwiegenden Folgen. Knapp 3000 Menschen wurden im Jahr 2010 teils schwer verletzt, 13 starben. Im vergangenen Jahr wurden elf Menschen auf Düsseldorfs Straßen getötet. Jedes einzelne Unfallopfer, sagt Martin Vonstein bedeute "Leid für mehr als 100 Menschen".

Nach Oberbilk wird Eller zum Schwerpunkt werden, weitere Stadtteile mit hohem Unfallaufkommen sollen folgen.

Anregungen und Hinweise für weitere Kontrollstellen und Gefahrenpunkte? Schreiben Sie uns an lokalredaktion.duesseldorf@rheinische-post.de oder bei Facebook.

(RP/jco/url)
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