Warnstreik im Öffentlichen Dienst 7000 Beschäftigte demonstrieren in Düsseldorf

Düsseldorf · Tausende Beschäftigte demonstrierten in Düsseldorf für deutliche Gehaltssteigerungen. In ganz Nordrhein-Westfalen gab es Warnstreiks. Verdi-Chef Bsirske drängt die Arbeitgeber zu rascher Einigung.

 Laut Verdi nahmen 7000 Beschäftige an der Demonstration in Düsseldorf teil.

Laut Verdi nahmen 7000 Beschäftige an der Demonstration in Düsseldorf teil.

Foto: dpa, rf fdt

Im Tarifstreit im öffentlichen Dienst der Länder hat Verdi-Chef Frank Bsirske die Arbeitgeber aufgefordert, zügig ein für die Arbeitnehmer akzeptables Angebot vorzulegen. Er erwarte, dass bei den Tarifverhandlungen in der kommenden Woche endlich Nägel mit Köpfen gemacht würden, sagte der Verdi-Chef am Donnerstag am Rande einer Kundgebung der Gewerkschaften in Düsseldorf. An ihr nahmen Verdi zufolge rund 7000 Beschäftigte teil.

Bsirske sagte auf der Kundgebung, die Demonstration in Düsseldorf sei "eine klare Botschaft an die Arbeitgeber: Schluss mit dem Stillstand bei den Verhandlungen, macht den Weg frei für spürbare Lohnerhöhungen". Angesicht der Milliardenüberschüsse in den öffentlichen Haushalten gebe es bei den Tarifverhandlungen "Luft nach oben", sagte Bsirske. "Was wir fordern ist ein fairer Anteil für die Beschäftigten am Wirtschaftswachstum." Ohne eine deutliche Anhebung der Reallöhne drohten die Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst unattraktiv zu werden. Schon heute gebe es in wichtigen Bereichen Probleme, Personal zu finden.

Auch der Verhandlungsführer des Beamtenbundes dbb, Willi Russ, sagte auf der Kundgebung, die Beschäftigten würden sich in dieser Tarifrunde nicht mit Almosen abspeisen lassen: "Jetzt ist Zahltag."

Eine Woche vor der nächsten Tarifrunde hatten die Gewerkschaften im bevölkerungsreichsten Bundesland zu einem landesweiten Warnstreiktag aufgerufen. Mitarbeiter von Ministerien, Finanzämtern und Uniklinken, an Gerichten und Hochschulen waren aufgefordert, sich zu beteiligen.
Unter anderem legten Mitarbeiter der Unikliniken Essen, Köln und Düsseldorf die Arbeit nieder. Dort werde am Donnerstag die Hälfte der Operationssäle geschlossen bleiben, sagte ein Verdi-Sprecher. Die Notfallversorgung sei aber gesichert.

Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes verlangen in dem Tarifkonflikt Gehaltsverbesserungen im Volumen von sechs Prozent. Die Tarifgemeinschaft der Länder hat das allerdings als zu hoch zurückgewiesen. Verhandelt wird über die Bezahlung von rund einer Million Angestellten der Länder und um die Gehälter für 2,2 Millionen Beamte von Ländern und Kommunen sowie Pensionäre, auf die das Ergebnis übertragen werden soll. Die Tarifverhandlungen werden am 16. und 17. Februar in Potsdam fortgesetzt.

(lnw)
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