Düsseldorf 70-Jährige soll Zocker geholfen gehaben

Düsseldorf · Empört hat sich eine 70-Jährige gestern beim Amtsgericht gegen den Vorwurf gewehrt, sie sei die Komplizin eines Zockers. Laut Anklage soll sie als Beiratsmitglied einer Eigentümergemeinschaft aus Derendorf monatelang alle Augen zugedrückt und dem Hausverwalter so ermöglicht haben, rund 130 000 Euro von Eigentümerkonten heimlich in Casinos zu verjubeln. "Ich wusste nicht, dass er ein Spieler ist", so die Seniorin. Obwohl sie seit Jahren auf einer spanischen Insel lebt, habe sie direkt reagiert, als der Verwalter keine Abrechnung vorlegte, sich nur noch verleugnen ließ.

"Ich bin direkt nach Düsseldorf geflogen, habe täglich alles versucht, um die Konten einzusehen oder sperren zu lassen." Erst mit Verzögerung sei ihr das gelungen. Der Beihilfe zur Untreue verdächtigt zu werden, verbat sich die 70-Jährige, verlangt einen Freispruch. Weil dafür gestern eine Zeugin fehlte, wird im Mai weiter verhandelt.

(wuk)
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