Düsseldorf 650 neue Hotelzimmer in Düsseldorf

Düsseldorf · Zurzeit entsteht eine Reihe neuer Hotels im Segment zwischen zwei und vier Sternen. Mindestens weitere 800 Zimmer sind geplant. Besondere Projekte wie ein Designhotel bieten einen zusätzlichen Anreiz, nach Düsseldorf zu kommen.

In der Jugendherberge: Fast wie im Hotel
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Wer seit etwa anderthalb Jahren verfolgt hat, wie viele neue Hotelprojekte innerhalb kurzer Zeit in Düsseldorf an den Markt gehen, der könnte Bedenken bekommen, ob dafür überhaupt genügend Bedarf besteht. Doch die Experten sind optimistisch: "Das kann der Markt vertragen", sagt zum Beispiel Uwe Kerkmann, Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung. "Die Übernachtungszahlen sind kräftig gestiegen, insofern ist der Ausbau des Angebots gerechtfertigt",

Im vergangenen Jahr meldete die städtische Tourismusförderung mit 4,5 Millionen Gästeübernachtungen in Düsseldorf einen Rekord und einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr von 5,5 Prozent. Bereits von 2008 bis 2013 war die Zahl der Übernachtungen laut Stadtmarketing um 26 Prozent gestiegen. Der Ausbau des Bettenangebots fiel im gleichen Zeitraum mit einem Anstieg von drei Prozent geringer aus. Darauf verweist Immobilienexperte Marcel Abel von Jones Lang Lasalle.

Und so wird munter weitergebaut. Bis Ende nächsten Jahres werden vier weitere Hotels eröffnet. Sie werden in gut 650 Zimmern annähernd 1000 Betten anbieten. Hotels mit 800 weiteren Zimmern sind geplant. Zielgruppe in dem Segment zwischen zwei und vier Sternen sind vor allem Geschäftsreisende. Durch die Neubauten verschärft sich die Konkurrenz. "Jedes neue Hotel macht kleineren Schwierigkeiten, vor allem, wenn sie nicht auf dem neuesten Stand sind", sagt Rainer Spenke, Geschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverband der Region Nordrhein. Persönliche Betreuung sei diesen Kunden meist nicht so wichtig. Gefragt sei ein ruhiges Zimmer, dazu ein Tiefgaragenplatz.

Unter den Neubauten befinden sich auch speziellere Projekte. Die Experten loben die differenzierte Palette an Übernachtungsmöglichkeiten. Als derzeit interessantestes Projekt gilt das Designhotel 25hours, das in drei Jahren im Quartier Central eröffnen soll. In Anlehnung an den Standort solle das Haus "eine deutsch-französische Seele haben", kündigen die Macher an. Eine außergewöhnliche Aufmachung mit Anspielungen auf Kultur und Subkultur des Standorts gehören zum Konzept. Die Kette ist bereits in Berlin, Frankfurt, Hamburg und Zürich vertreten und wendet sich an ein lässiges urbanes Publikum. Offenbar ist man zuversichtlich, dass die Zielgruppe auch neugierig auf Düsseldorf ist. Eine Stadt, in der Claudia Schiffer, Joseph Beuys und Kraftwerk zu Ruhm kamen, könne so schlecht nicht sein, begründet 25hours die Standortwahl. Solch ein Projekt sei geeignet, Düsseldorf touristisch interessanter zu machen, sagt Abel. "Das Angebot kann dann auch Nachfrage schaffen." Ein weiteres Beispiel für diese Zugkraft sei das Hyatt Regency. "Da entscheiden sich die Leute, wegen des Hotels hierherzukommen."

Die nächsten Pläne kündigen sich bereits an: Über ein weiteres Hotel mit 200 Zimmern im Quartier Central verhandelt der Anbieter Ara Ubiorum derzeit mit Betreibern.

(RP)
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