Düsseldorf 6000 Schüler zusätzlich in Düsseldorf

Düsseldorf · Neue Daten in der Schulentwicklungsplanung: Bis zum Schuljahr 2019/20 erwartet die Stadt 2430 Grundschüler mehr, 3582 Kinder zusätzlich sind es an den weiterführenden Schulen. Schüler von außerhalb sollen abgelehnt werden.

Düsseldorf: 6000 Schüler zusätzlich in Düsseldorf
Foto: Stadt DüsseldorfMarketing und Tourismus GmbH//dpa-Infografik

Die Stadt steht vor der Herausforderung, Platz für mehr als 6000 Schüler zusätzlich schaffen zu müssen. Das sind 2000 mehr als in der bislang vorliegenden Planung, die allerdings nur bis 2017 reichte. Aktuelle Prognosen jedoch, die der RP vorliegen, nennen bis zum Schuljahr 2019/2020 bei den Schülerzahlen ein Plus von 11,2 Prozent. Die Fortschreibung des Schulentwicklungsplans geht nunmehr davon aus, dass 2430 Grundschüler mehr als heute untergebracht werden müssen, bei den weiterführenden Schulen sind es 3582. "Wir nehmen an, dass wir mindestens 300 Schulräume extra benötigen", sagt Schuldezernent Burkhard Hintzsche auf Anfrage der RP.

Bei der Einbringung des Etatentwurfs für das nächste Jahr hatte Oberbürgermeister Thomas Geisel vorige Woche sogar von 400 Räumen gesprochen und darauf hingewiesen, dass die Verwaltung sehr konservativ gerechnet habe. Den zusätzlichen Raumbedarf im Zusammenhang mit der Inklusion sowie den Ausbau des Ganztages habe man noch gar nicht berücksichtigt.

Der OB hat nach dem Bericht aus dem Schuldezernat den Eindruck, es sei "eher fünf nach zwölf als fünf vor zwölf". Akuten Handlungsbedarf, also bereits zum Schuljahr 2015/16, sieht Hintzsche bei den Grundschulen in den Stadtbezirken 1 (u.a. Golzheim, Innenstadt, Pempelfort, Derendorf), 2 (Flingern, Düsseltal) und 6 (Unterrath, Lichtenbroich, Mörsenbroich, Rath).

Wie der Raumbedarf gedeckt wird, steht noch nicht fest. Ehemalige Hauptschulstandorte wie an der Blücherstraße können umgenutzt, Anbauten errichtet oder provisorisch Container ausgestellt werden. Auf jeden Fall wird angesichts des weiteren Wachstums der Stadt wieder darüber diskutiert, mögliche neue Schulstandorte vorsorglich in das Immobilien-Management der Verwaltung einzubeziehen - das gab es in den vergangenen Jahren nicht mehr.

Bei den weiterführenden Schulen dürfte die Sekundarschule in Flingern durch Eröffnung einer Sekundarstufe II zur Gesamtschule werden, hinzu kommt vermutlich eine weitere Gesamtschule. An der Bor-becker Straße in Rath dürfte das jüdische Gymnasium entstehen, ein weiteres Gymnasium ist ebenfalls möglich.

Das Wachstum der Schülerzahlen hat mit dem stetigen Zuzug und den steigenden Geburtenzahlen zu tun. Da immer mehr Wohnprojekte angepackt werden, geht die positive Entwicklung weiter. Und da die Stadt schon Probleme damit hat, den Platz für die eigenen Kinder zu schaffen, sollen bald ortsfremde Kinder nicht mehr angenommen werden. Dies ist mit dem im April verabschiedeten 10. Schulrechtsänderungsgesetz möglich. Die Verwaltung will dafür dem Stadtrat eine Satzung vorlegen. In der Vergangenheit hatten Meerbuscher Eltern Plätze für ihre Kinder am Cecilien-Gymnasium erstritten. Heute gehen rund 1000 ortsfremde Kinder in Düsseldorf zur Schule.

(RP)
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