Straßenschäden 6000 Schlaglöcher nach dem Frost

Düsseldorf · Zwölf Kontrollgänger nehmen täglich die Schäden auf Düsseldorfs Straßen in Augenschein und werten sie aus. Von 1300 Kilometer in der Landeshauptstadt sind 500 Kilometer durch den harten Winter frostgeschädigt.

 Durch den Frost sind viele Straßenschäden entstanden.

Durch den Frost sind viele Straßenschäden entstanden.

Foto: ddp, ddp

Von den 1300 Kilometern Straße in Düsseldorf sind etwa 500 Kilometer frostgeschädigt. Die genaue Zahl der Frostschäden wird zwar derzeit noch ermittelt, aber Rolf Sander, Leiter der Straßenbauabteilung schätzt, dass die Stadt etwa wie im vorigen Jahr mit 5000 zu reparierenden Schlaglöchern rechnen muss. Hinzu kommen allerdings auch noch einmal etwa 1000 Schadstellen auf Bürgersteigen. Wie viele von diesen auch nach dem Winter behoben werden müssen, sei keineswegs sicher, sagt Sander. "Möglicherweise ist der eine Gehweg gar nicht mehr zu retten, bei manch anderen gehen die hochgehobenen Platten aber wieder brav zurück."

Möglich sei dies, weil der Boden unter der Platte sich durch den Frost um zehn Prozent ausdehnt. Taut es, kann es auch sein, dass die Platte sich einfach wieder absenkt. Anders ist die Lage beim Asphalt: Wenn das Wasser im Asphalt gefriert und sich ausdehnt, dann vertiefen sich bereits bestehende Risse. Taut es dann wieder, schmilzt das Eis und zurück bleiben kleine Hohlräume im Asphalt. Durch die Belastung von schweren Fahrzeugen brechen die Hohlräume ein — das Schlagloch ist da.

Tag für Tag schwärmen die Kontrollgänger der städtischen Straßenbauabteilung aus. Zwölf gelernte Straßenbauer laufen in den drei Stadtbezirken Nord, Süd und Mitte jeweils eine Strecke von zehn Kilometern ab, inspizieren Fahrbahn und Fußweg. Stellen sie einen Schaden fest, geben sie die Daten in ihren kleinen Computer ein. Wenn sie eine Gefahrenstelle sehen, dann greifen sie zum Handy, um Mitarbeiter anzufordern, die sich umgehend um die schnelle Reparatur des Schadens kümmern müssen.

Um die Mittagszeit kehren die Kontrolleure auf ihren Betriebshof zurück, übermitteln die Daten an einen Computer, der diese direkt auswertet. Innerhalb von 14 Tagen müssen die Schadstellen mit kaltem Asphalt provisorisch geflickt werden. "Dieser hat den Vorteil, dass er sich auch bei tiefen Temperaturen verarbeiten lässt, hat aber den Nachteil, dass er nicht lange hält", sagt Sander. Reparaturen, die auch Bestand haben, werden mit heißem Asphalt dann im Frühjahr vorgenommen — ab Temperaturen von zehn Grad und Trockenheit.

Nach dem vorigen Bericht in der Rheinischen Post über Schlaglöcher und einem eindrucksvollen Bild vom desolaten Zustand der Taubenstraße, meldeten sich zwei Anwohner, die solche Schäden bereits im Dezember 2007 der Stadt gemeldet hatten. Das Amt für Verkehrsmanagement hatte angekündigt, eine Reparatur könne nicht vor 2009 geschehen.

Doch auch im vorigen Jahr war nichts passiert. "Nach dem strengen Winter hatten wir 1000 schlechtere Schadstellen als die in der Taubenstraße, deshalb sind sie auch nicht behoben worden", erklärt Sander. Eine Prognose, wann die Straße dran sei, wollte er nicht wagen. "Die schlimmsten kommen dran, und die weniger schlimmen müssen warten."

(RP)
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