Landgericht verhandelt gegen Staatssekretär 60-Millionen-Euro-Pleite mit Folgen

Düsseldorf (dto). Mit Showspektakeln wie "Star Trek" und "Titanic" fuhr die Messe Ende der 90er Jahre zweistellige Millionenverluste ein. Dafür müssen sich am Freitag vor dem Landgericht Düsseldorf der frühere Messe-Geschäftsführer Hartmut Krebs und dessen ehemaliger Finanzchef Jürgen Schroer verantworten.

Die Messe wirft ihnen vor, die Verluste von insgesamt 60 Millionen Euro aus den beiden Veranstaltungen durch eine "sorgfaltswidrige Geschäftsführung" verursacht zu haben.

Begleiteffekt des Verfahrens ist, dass das Land Nordrhein-Westfalen gegen einen eigenen Mitarbeiter klagt. Denn der frühere Messegeschäftsführer Krebs ist heute als Staatsekretär im Forschungs-und Wissenschaftsministerium tätig. Das Land hält 20 Prozent an der Düsseldorfer Messe, dessen Aufsichtsrat einstimmig die Schadenersatzklage gegen Krebs beschlossen hatte.

Die Schadensersatzpflicht begründet die Messe im Wesentlichen damit, dass die Beklagten den Messe-Aufsichtsrat nicht über schon aufgetretene und absehbare Verluste aus den beiden Shows informiert hätten. Die Beklagten weisen die Vorwürfe dagegen zurück und erklären, Aufsichtsrat und die Gesellschafter der Messe seien in alle Entscheidungen umfassend eingebunden gewesen.

(afp)
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