Kraftwerk an der Lausward 50 Meter hohe Kühltürme gesprengt

Düsseldorf · Ein lauter Knall, graue Rauchwolken und das Knirschen von Beton auf Stahlträgern – am Samstagmorgen wurden die letzten vier Kühltürme der ehemaligen Rauchgasreinigung an der Lausward gesprengt.

Ein lauter Knall, graue Rauchwolken und das Knirschen von Beton auf Stahlträgern — am Samstagmorgen wurden die letzten vier Kühltürme der ehemaligen Rauchgasreinigung an der Lausward gesprengt.

Zahlreiche Zuschauer, die die Explosionen beobachten wollten, zog es in den Hafen, darunter viele Eltern mit ihren Kindern. Aus sicherer Entfernung konnten sie die Sprengung beobachten und die fallenden Türme fotografieren.

Es ist bereits das zweite Mal, dass zwei Kühltürme an der Lausward gesprengt werden. Die etwa 50 Meter hohen Koksfilter müssen abgerissen werden, weil an ihrer Stelle ein Erdgaskraftwerk gebaut werden soll. Die insgesamt acht Filtertürme stammen aus der Zeit, als das Kraftwerk an der Lausward mit Steinkohle befeuert wurde. Anfang März war das erste Mal eine Sprengung im Hafen durchgeführt worden.

Kurz nach 11 Uhr drückte Sprengmeister Andreas Polivka auf den Zündknopf — etwa 30 Minuten später lagen alle Kühltürme in Schutt und Asche. Die drei einzelnen Sprengungen dauerten nur Sekunden. Zuvor hatten die Experten Löcher in den Beton gebohrt, so dass das Fundament kurz vor der Sprengung einem Schweizer Käse glich. Nach der Sprengung fielen die Türme auf einen Sandberg, zwei nach links, zwei nach rechts. Eine Sprenkleranlage wurde schon vor den Explosionen eingeschaltet. "Das ist eine Maßnahme gegen den Staub", so Stadtwerke-Sprecherin Petra Beardsley.

Alles verlief nach Plan. "Für die Sprengung der ersten zwei Türms haben wir 120 Kilo Sprengstoff benötigt, da es sich um eine Betonsprengung handelte", erklärt Sprengmeister Andreas Polivka. Die beiden Kühltürme konnten auf diese Weise zusammen gesprengt werden. "Die Sprengungen der zwei anderen Türme war eine Stahlsprengung, dafür haben wir nur 3,5 Tonnen Sprengstoff benötigt." Die einzige Sorge hatten dem Experten Krähen bereitet, die von den glitzernden Kupferdrähten der Sprengladungen angelockt wurden. "Das nächste Mal werde ich diese Drähte mit schwarzer Farbe ansprühen", so Polivka.

Bagger werden nun in den nächsten drei Wochen die Reste der 50 Meter hohen Türme auf Lkw laden, die den Schutt abtransportieren. In der nächsten Woche wird zudem eine weitere kleinere Sprengung durchgeführt, mit der eine dicke Betonplatte gelockert werden soll. "Dann kann der Bagger die Platte besser abreißen", erklärt Sprengmeister Andreas Polivka.

Schon am frühen Morgen wurden die Straßen rund um die Lausward gesperrt. Zwischen 10.30 Uhr und etwa 11.45 Uhr war die Zufahrt zum Kraftwerk Lausward, "Auf der Lausward 75", weder über die Straße "Am Fallhammer" noch über die "Bremer Straße"/Hamburger Straße" möglich. Der Fuß- und Radweg unterhalb des Kraftwerks entlang des Rheinufers war in dieser Zeit ebenfalls gesperrt.

(anch)
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