Mord in Hassels 50 Hinweise, aber noch keine heiße Spur
Düsseldorf · Die Veröffentlichung der Stimmen der beiden Männer, die Rentner Helmut S. (82) und seine Tochter Mara (39) in Hassels mit Kopfschüssen getötet haben sollen, hat der Polizei mittlerweile rund 50 neue Hinweise aus der Bevölkerung eingebracht. Eine heiße Spur sei allerdings noch nicht darunter, sagte am Donnerstag Polizeisprecher Wolfgang Wierich.
Allerdings liefen mittlerweile auch erste Anrufe aus dem hessischen Raum ein. Ein phonetisches Gutachten der Universität Trier hatte ergeben, dass einer der Männer, die auf dem Mitschnitt zu hören sind, vermutlich in Hessen oder Thüringen aufgewachsen ist. "Wir haben jetzt auch noch verschiedene Dienststellen in Hessen und in Thüringen angeschrieben — mit der Bitte, unser Anliegen dort publik zu machen", sagte Wierich weiter.
Unter der Telefonnummer 0800 2644728 werden die beiden Satzfetzen noch einige Tage zu hören sein. In der ersten Stimmsequenz sagt ein Mann, der laut Gutachten in der Nordhälfte Deutschlands aufgewachsen sein dürfte, "Ich will nichts hören (und) sonst gibt's Ärger". Das zweite Fragment besteht aus etwas Gemurmel und den beiden Worten "Nichts passiert". Die Stimme klingt der ersten sehr ähnlich, allerdings ordnete ihr die Gutachterin einen Sprecher zu, der voraussichtlich aus Mitteldeutschland stammt.
Unter Telefon 0211 8700 nimmt die Mordkommission Hinweise zum Tatgeschehen entgegen. Ausgelobt ist seit dieser Woche eine Belohnung von 50 000 Euro aus dem Kreis der Opferfamilie, weitere 1500 Euro hat die Staatsanwaltschaft ausgesprochen.