Düsseldorf 4700 Abiturienten starten ins Studium

Düsseldorf · Die Zahl der Studienanfänger ist mit 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen, aber niedriger als erwartet. Bei der Erstsemester-Begrüßung an der Universität erfuhren die Studenten, worauf sie sich im Studium einstellen müssen.

Die traditionelle Begrüßung der Studienanfänger an der Heinrich-Heine-Universität ist eigentlich meistens eine eher trockene und ernste Angelegenheit. Angesichts des mit Sorge erwarteten Ansturms der doppelten Abitur-Jahrgänge hatten viele Studenten, aber auch Hochschulvertreter sicher erst recht eine gedrückte Stimmung erwartet. Doch dann kam gestern alles anders: Selbstsicher und vor allem überraschend humorvoll verlief die Willkommens-Veranstaltung.

So forderte Rektor Hans Michael Piper die Studenten auf, im Studium nicht nur zu lernen, sondern auch zu feiern und andere Leute kennenzulernen, denn "Hochschulen sind der größte Heiratsmarkt der Republik", die Chancen, den Partner fürs Leben zu finden, könnten nicht besser sein. Er selbst sei dafür ein gutes Beispiel — prompt bekam er dafür viel Gelächter und Applaus von den Studenten.

Doch natürlich stimmte Piper die Studenten — 4700 nahmen gestern ihr Studium auf und damit 14 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor — auch auf die veränderten Studienbedingungen ein. Die Uni sei aber gut auf die doppelten Abi-Jahrgänge vorbereitet, habe zum Beispiel mehr als 200 zusätzliche Mitarbeiter für die Lehre und Wissenschaft eingestellt und einen zusätzlichen Hörsaal gebaut.

In einem der "Maßnahmen-Projekte" steckten die Studienanfänger gestern buchstäblich mittendrin: Denn die Begrüßung fand in dem Hörsaal-Zentrum statt, das in den vergangenen 18 Monaten für zehn Millionen Euro saniert und modernisiert worden war und gestern erstmals von den Studenten genutzt werden durfte.

Das moderne Gebäude kam bei den Studenten gut an — einen Abstrich gab es allerdings, denn die Technik spielte bei der Übertragung der Begrüßungsveranstaltung nicht mit. Viele der Studenten, die in dem Konrad-Henkel-Hörsaal (630 Sitzplätze) keinen Platz bekamen und vor dem Saal auf einer der Leinwände die Begrüßungs-Reden mitverfolgen wollten, gingen deswegen leer aus.

Sympathisch präsentierte sich auch der Chef des Allgemeinen Studierenden-Ausschusses (AStA), Ryuta Honda. Leicht nervös, vor mehr als 630 Menschen zu sprechen, sagte er, dass man an der Uni eben viel lernen müsse, zum Beispiel Reden zu halten. Und er appellierte an die "Erstis", sich bei Fragen oder Problemen rund ums Studium beim AStA zu melden: "Wir sind für euch da."

Der Präsident des Studierendenparlaments (SP), Robin Pütz, warb für das höchste Organ der Studierendenschaft. Die jährliche Wahlbeteiligung sei mit gut zehn Prozent eher enttäuschend, und dass, obwohl das SP sich schon für viele wichtige Projekte, etwa die Abschaffung der Studiengebühren und der Anwesenheitspflicht erfolgreich eingesetzt hat. Und er bestätigte, dass man an der Uni den Partner fürs Leben finden kann. "Ich bin verlobt", sagte er und lachte.

(semi)
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