Veranstaltung im Juni 40 Ballone glühen beim Festival

Eine Kopfbedeckung trägt Ballonfahrer Thomas Leyser nicht ohne Grund. Die schwarze Kappe ist purer Selbstschutz. Mit einer Körpergröße von knapp 1,90 Meter kommen die dunklen Locken des 43-jährigen Piloten den Flammen, die die Luft im Ballon erhitzen, ziemlich nahe.

Thomas Leyser wird beim Festival auch fahren.

Thomas Leyser wird beim Festival auch fahren.

Foto: RP, Stefan Kaufmann

Auf 360 Meter Höhe lassen die Hitzeschübe das Gefährt steigen. Ein laues Lüftchen schiebt den Ballon weg von Düsseldorf, der Rheinturm verschwindet im Dunst, über sattgrüne Felder geht es gemächlich Richtung Haan.

Am 19., 20. und 21. Juni will Thomas Leyser, Pilot des Luftfahrtvereins Essen, Abteilung Freiballon, wieder über das Rheinland fahren. An jenem Wochenende veranstaltet Hans-Jürgen Tüllmann von der HT Event GmbH zum zweiten Mal das "Düsseldorfer Ballonfestival". Willi Eimers, selbst mehrfacher Ballonweltmeister, kümmert sich um die Fahrer.

Die Zuschauer bekommen an den drei Tagen rund 40 Heißluftballons zu sehen, außerdem recht außergewöhnliche Gefährte in Form des Brandenburger Tors, einer überdimensionalen Eistüte und eines Bembels. Geplant sind bis zu vier Starts und zwei so genannte Night-Glows. Dabei lassen die Fahrer am Rheinufer die Flammen lodern und bringen ihre Ballone in der Nacht zum Glühen. Angemeldet ist auch Thomas Leyser bereits.

"Ich kann nur hoffen, dass das Wetter mitspielt", sagt er, denn Regen und Wind machen den Fahrern schnell einen Strich durch die Rechnung. Gerade der Startplatz auf den Oberkasseler Rheinwiesen hat es in sich - ist die Windrichtung ungünstig, treiben die Heißluftballone zielgenau in die Einflugschneise des Düsseldorfer Flughafens. "Wir haben nun mal das Problem, dass wir schlecht lenken können", Leyser. Lediglich durch Absinken und Steigen in Luftschichten mit verschiedenen Windströmungen kann der Pilot den Ballon samt Korb ein wenig steuern.

Vier Gas-Flaschen hat Leyser mit im Korb. Das reicht für etwa eineinhalb Stunden. Vor Sonnenuntergang muss er sowieso gelandet sein, so die Vorschrift. "Ich setze aber lieber ein wenig früher auf, sonst sieht man Stacheldrähte und Hochspannungsleitungen nicht mehr." In Kriekhausen berührt der Korb den Erdboden wieder, auf dem Feld neben Hausnummer 9, zur Freude der Nachbarschaft, die sich schnell versammelt. Leysers Haare haben die Fahrt gut überstanden, während seine drei Mitfahrer ein paar Spitzen opfern müssen - so sieht es das Tauf-Ritual für Neulinge vor.

Für das Düsseldorfer Ballonfestival können sich noch Mitfahrer anmelden. Eine Tour durch die Lüfte kostet 180 Euro. Infos: www.duesseldorfer-ballonfestival.de

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