Düsseldorf 32-Jähriger erwürgt seine gewalttätige Ehefrau

Düsseldorf · Staatsanwaltschaft beantragt Haftstrafe.

Für zwei Jahre und zehn Monate soll ein 32-jähriger IT-Spezialist in Haft, weil er seine gewalttätige Ehefrau (24) Ende Dezember 2013 in der gemeinsamen Wohnung des Paares in Heerdt so massiv gewürgt hat, dass sie Tage später an den Folgen starb. Das hat gestern der Staatsanwalt im Landgerichtsprozess gegen den geständigen Täter beantragt und ging von einer Affekttat aus, bei der der 32-Jährige nur eingeschränkt schuldfähig gewesen sei.

Mit einem Diktiergerät hatte der Angeklagte nicht nur ein früheres Streitgespräch mit der Ehefrau aufgezeichnet, sondern auch den letzten, tödlich endenden Streit im vergangenen Jahr. Auch auf dieser Aufnahme war zu hören, dass die 24-Jährige den Gatten mehrfach geprügelt und ihn zudem mit übelsten Beleidigungen überschüttet hatte. Der Ehemann gab in seiner Aussage in der Verhandlung an, er habe bis zum Tag der Tat "nie" zurückgeschlagen. An jenem Tag allerdings habe die 24-Jährige ihren Ehemann "zum Zorn gereizt", resümierte der Staatsanwalt, nachdem die (aus dem Chinesischen übersetzten) Tonprotokolle angehört worden waren. In diesem Zustand habe der Angeklagte dann seine Ehefrau am Hals gefasst und zugedrückt. Der Mann hatte anschließend selbst den Notruf gewählt. Als Folge der Unterversorgung ihres Gehirns mit Sauerstoff war die Frau Tage nach der Tat gestorben.

Der Staatsanwalt plädierte gestern vor dem Landgericht auf Totschlag in einem minder schweren Fall sowie im Zustand verminderter Schuldfähigkeit. Am Montag werden das Schlussplädoyer des Verteidigers sowie das Urteil gegen den 32-Jährigen erwartet.

(wuk)
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