Comedian im ISS Dome 30.000 warten auf Mario Barth

Düsseldorf · Der erfolgreichste deutsche Comedian spielt ab Donnerstag drei Abende im ausverkauften ISS Dome. Für den 36-Jährigen wird es ein besonderes Gastspiel, denn wenige Straßen vom Dome entfernt hat er jahrelang gelebt.

Mario Barths Auftritt vor 70.000 Menschen
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Mario Barth hat in Deutschland zwei Heimspiele: eines in seiner Geburtsstadt Berlin und eines in Düsseldorf. In der und rund um die Landeshauptstadt feierte der Comedian seine ersten Erfolge, deshalb lebte er für einige Jahre im Stadtteil Rath. Nun kehrt er in seine ehemalige Wahlheimat zurück. Von Donnerstag bis Samstag präsentiert er im ISS Dome sein aktuelles Programm "Männer sind primitiv, aber glücklich" — drei Mal in ausverkauftem Haus vor jeweils rund 10 000 Fans.

Barth gilt heute als der erfolgreichste Comedian der Republik. Mehr als 3,6 Millionen CDs und DVDs seiner beiden Bühnenprogramme hat er verkauft, im Sommer stellte er einen Weltrekord für Bühnenkomiker auf: Im Berliner Olympiastadion spielte er vor 70 000 Zuschauern.

Die Rückkehr nach NRW wird Barth daran erinnern, dass das nicht immer so war. In Remscheid trat der gelernte Telekommunikations-Elektroniker mal vor nur vier Besuchern auf — "dabei stand ich auf einer Cola-Kiste", erzählt er. Auch in den kleinen Düsseldorfer Kleinkunsthäusern waren am Anfang von Karriere und Jahrhundert die Gästezahlen oftmals zweistellig.

Große Klappe, noch größeres Herz

Massen- und Mundpropaganda verhalfen Barth schließlich zum Durchbruch. Kollegen und Fans erzählten, wo immer sie konnten, von ihm, das Fernsehen verbreitete den guten Ruf noch stärker: Mit der Quizshow "Keine Ahnung?" und seinen Auftritten in Comedyshows wuchsen auch die Zahl der Fans und die Größen der Hallen.

Dass Barth schließlich alle seine Kollegen übertraf, hat zwei Gründe: Der Comedian findet in den ewigen Irrungen und Wirrungen zwischen Frau und Mann immer wieder neue lustige Geschichten. Und die präsentiert er dann mit einer großen Klappe, die im ständigen Duell mit seinem noch größeren Herzen steht. "Ich will Humor machen, ohne dass jemand zu Schaden kommt", erklärt der 36-Jährige. Das gilt auch für seine Freundin, die in seinen Programmen zwar eine Hauptrolle spielt, die der Comedian sonst aber gut vor der Öffentlichkeit schützt.

Der Besuch der alten Heimat wird Barth auch an die Zeiten erinnern, an denen ihn nur Bekannte und Freunde auf der Straße erkannten. Damals grüßte er jeden mit derselben Freundlichkeit und ging immer in dieselben Restaurants, etwa seinen Stammitaliener am Rather Kreuzweg. "Ich mag Rituale. Ich fahre seit sieben Jahren in das selbe Hotel auf Fuerteventura, und ich werde das auch die nächsten 40 Jahre machen. Und wenn ich einmal einen Italiener oder Thailänder gefunden habe, dann gehe ich immer da hin", sagte er vor einigen Jahren.

Als wichtiger Halt gilt Barths Familie. Für seine fünf Brüder und seine Mutter ist er nicht der Weltrekordler und Comedy-Superstar. "Ein hoher Kontostand entschuldigt kein schlechtes Benehmen. Meine Mutter ist zwar nur 1,55 Meter groß, aber wenn ich mich blöd benähme, würde sie mir auch heute noch im Restaurant eine scheuern, und ich müsste mich dann entschuldigen."

Nächstes Jahr wird Mario Barth wieder nach Düsseldorf kommen — allerdings nicht persönlich, sondern auf der Leinwand. 2009 startet voraussichtlich sein erster Kinofilm: "Männersache".

(RP)
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