Ausbaupläne für Ehrenhof 30 Millionen für die Kunst

Düsseldorf · Weil im Keller des museums kunst palast wahre Schätze an Bildern und Grafiken liegen, aber mangels Platz selten zu sehen sind, prüft man derzeit Ausbaupläne unter dem zentralen Platz des Kultur-Ensembles Ehrenhof. Aber dort liegt ein Hauptverteiler für Abwasser und Energieleitungen.

Im Düsseldorfer Rathaus prüfen Bau-Experten, was es kosten würde, unter dem Ehrenhof-Ensemble rund 7000 Quadratmeter zusätzlichen Raum für Ausstellungen zu schaffen. Das Architekturbüro HPP ist beauftragt worden, Vorschläge zu machen, und hat drei Alternativen vorgelegt.

Reine Baukosten: rund 25 Millionen Euro. Zu dieser Summe käme aber ein noch nicht näher zu kalkulierender Betrag für die Verlegung eines Abwasser- und Energieleitungsverteilers, der dort im Boden liegt. Experten rechnen damit, dass die Gesamtsumme bei etwa 30 Millionen Euro liegt.

Hintergrund der Gedankenspiele zur Erweiterung des Raums für die Kunst: Im Museum liegen wahre Schätze im Depot, die kaum jemals die Chance haben, gezeigt zu werden.

Die Grafiksammlung (zum Teil sehr alt, u.a. mit Blättern von Peter Paul Rubens) gilt als legendär, Werke von Günther Uecker oder Gerhard Richter werden aufbewahrt, außerdem gibt es eine große Sammlung der Düsseldorfer Malerschule. Dem Museum werden außerdem immer wieder interessante Sammlungen vermacht — alles landet im voll klimatisierten Keller und kann kaum jemals gezeigt werden.

Wahlkampfversprechen von Elbers

Das zu ändern, hatte Oberbürgermeister Dirk Elbers schon im Wahlkampf angesprochen. Beim Fraktionschef der CDU und Vorsitzendem des Kulturausschusses, Friedrich Conzen, findet er Zustimmung, auch Kulturdezernent Hans Georg Lohe ist von der Idee angetan.

Grundsätzlich dafür ist auch die FDP, aber deren Fraktionschefin und Ersten Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann möchte erst die wirklichen Kosten für den Ausbau wissen, vor die der Verlegung der im Boden verborgenen Versorgungsleitungen. Daher wurde gemeinsam mit der CDU in der jüngsten Ratssitzung ein Antrag eingebracht, nach dem die Experten der Verwaltung nun prüfen, was das Ganze kosten würde.

Die drei Entwürfe von HPP gehen jeweils unter die Erde. In zwei Ideen-Papieren wird der zentrale Platz des Ehrenhofs gleichsam unterkellert. Und unter den Platz zwischen NRW-Forum und Hofgarten kommt eine Tiefgarage mit knapp 400 Plätzen für Pkw.

Der dritte Entwurf sieht vor, Museumsausbau und Tiefgarage an einer Stelle über mehreren unterirdischen Etagen zwischen Forum und Park unterzubringen. Bei allen Vorschlägen würde die Optik des denkmal-geschützten Ehrenhof-Ensembles nicht berührt, lediglich eine Lichtkuppel im Zentrum wäre ein Hinweis auf den Raum unter der Erde.

Und in einer Variante würde das Gelände der heutigen Stadtgärtnerei am Rand des Hofgartens ein Restaurant und einen Museums-Shop bekommen. Dass HPP erste Zeichnungen anfertigte, ist jedoch noch keine Gewähr, dass man auch den Auftrag bekommt: Geplant ist ein internationaler Architektenwettbewerb.

Sollte der Umbau zu teuer werden, sind die Fachleute aufgefordert, sich Alternativen zu überlegen — also Ausbaumöglichkeiten in anderen Museen.

(RP)