Benefizaktion in Düsseldorf 2500 Kerzen strahlen auf dem Gerricusplatz

Die Benefizaktion „Eine Million Sterne“ der Caritas machte Station in Gerresheim. Der Erlös fließt in ein Hilfsprojekt in Tansania.

 Das Kerzenmeer lässt den Gerricusplatz in Gerresheim hell erleuchten.

Das Kerzenmeer lässt den Gerricusplatz in Gerresheim hell erleuchten.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Große Sterne, aus Kerzen geformt, breiten sich auf dem Gerricusplatz aus und holen den Himmel auf die Erde herunter. Von den unzähligen Flämmchen zart erleuchtet stehen die Bäume wie Wächter um den Platz und scheinen die vielen Menschen zu beobachten, die sich neben der erleuchteten Basilika St. Margareta versammelt haben. Zuvor hatten sie eine Messe in der Kirche zelebriert, bei der bereits 500 Kerzen eine stimmungsvolle Atmosphäre schufen.

Die Heiligkeitsschwestern aus Tansania, die in Düsseldorf in zwei Seniorenpflegeheimen mithelfen, haben die Messe mit zwei Liedern bereichert. „Wir sind sehr zufrieden und glücklich hier“, spricht Schwester Theresia für alle, „und wir sind sehr dankbar“. Deshalb unterstützen sie auch gerne die Aktion „Eine Million Sterne“, die deutschlandweit von den Caritasverbänden organisiert wird. Auch in Düsseldorf findet diese Aktion schon lange statt. „Früher war das deutlich kleiner“, erzählt Henric Peeters, Caritasdirektor Düsseldorf. Er hatte die Idee, das Projekt gemeinsam mit den Gemeinden zu planen. „In dieser Form machen wir das seit drei Jahren. Es wird zur Tradition.“

Jedes Jahr ist eine andere Düsseldorfer Gemeinde Partner, in diesem November St. Margareta in Gerresheim. 2500 Kerzen formen die Sterne auf dem Platz, die ihr mildes Licht verbreiten. Die Menschen sind sichtlich berührt von diesem stimmungsvollen Bild. Staunend stehen sie, viele versuchen, diesen Augenblick mit einem Handyfoto zu verewigen. „Es ist ein tolles Gefühl“, freut sich Henric Peeters. Mit dieser Aktion sammelt der Düsseldorfer Caritasverband Spenden für das Caritas Reha-Zentrum in Monduli in Tansania. „Die Kitas und Altenheime haben Kekse gebacken“, erzählt Caritas-Pressesprecherin Stephanie Agethen. Aber auch Schlüsselanhänger, Kochbücher und selbstgemachte Marmeladen sind gegen eine Spende für das Reha-Zentrum zu haben. Es gibt Glühwein und Kinderpunsch, Grillwürstchen und vegetarische Wraps. „Der Erlös geht zu 100 Prozent nach Monduli“, versichert Agethen.

Michael Kehnen war bereits mehrfach in Tansania. „Ich war 2010 zum ersten Mal dort, um das Projekt kennenzulernen“, erzählt er. Eine Woche lang hat er mit den Leuten vor Ort gesprochen und die Arbeit erlebt. „Die Sozialarbeiter fahren in die Massai-Dörfer, um die Leute dort davon zu überzeugen, dass behinderte Kinder nicht ausgesetzt oder eingesperrt werden müssen“, erzählt er. Viele Kinder könnten nämlich gut behandelt werden. „Wenn es eine Operation gab, kommen die Kinder hinterher ins Reha-Zentrum“, so Kehnen. Man versuche inzwischen auch, Anschlussperspektiven für die Kinder zu finden, wie den Besuch einer Schule. So leuchten an diesem Samstagabend auf dem Gerricusplatz alle Kerzen für die Kinder in Tansania. Und wenn die Kerzen ausgebrannt sind, so werden die Gläser von einer Behindertenwerkstatt gereinigt und neu mit Wachs befüllt für die nächste Aktion „Eine Million Sterne“, wie der Caritasdirektor verrät: „Wir überlegen schon, wo es im kommenden Jahr hingehen soll.“

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