Bahnhof Derendorf 21-Jähriger von S-Bahn überrollt

Düsseldorf · Ein 21-jähriger Essener ist in der Nacht zu Dienstag, 6. März, am S-Bahnhof Derendorf von einem Zug überrollt worden. Der Student erlitt dabei lebensbedrohliche Verletzungen und wurde vom Notarzt in die Universitätsklinik gebracht.

Der Mann war mit seiner Lebensgefährtin und einem Freund unterwegs, als er um 1.55 Uhr am S-Bahnhof Derendorf versuchte, noch die Bahn zu erreichen. Der 21-Jährige rannte auf den Zug zu, stürzte dabei und fiel vor den Augen seiner Freunde durch den etwa 30 Zentimeter schmalen Spalt zwischen Zug und Bahnsteigkante. Die anfahrende S-Bahn der Linie S1 überrollte den 21-Jährigen und trennte ihm dabei den Fuß ab. Nach ersten Ermittlungen der Bundespolizei war der Mann angetrunken.

Die Polizei meldete den Unfall der Feuerwehr. Als erstes trafen der Notarzt und der Rettungsdienst an der Unfallstelle ein. Kurze Zeit später waren unterstützende Einsatzkräfte der Feuerwehr vor Ort.

Etwa in der Mitte des Bahnsteiges lag der 21-Jährige Student lag direkt unter der Bahnsteigkante im Gleisbett von Gleis 2. Der medizinische Zustand des Mannes war instabil; ein Fuß war abgetrennt. Der 21-Jährige musste im Verlauf der Behandlung und um transportfähig zu sein, beatmet werden.

Wie die Feuerwehr mitteilte, waren die Angehörigen des Esseners und Augenzeugen sichtlich aufgebracht und standen teilweise unter Schock. Laut Bundespolizei wurden sie wegen Verdachts auf einen Schock noch in der Nacht ärztlich betreut. Zwei Notfallseelsorger kamen an die Unfallstelle. Der Notfallmanager der Deutschen Bahn hatte die Streckensperrung bereits frühzeitig veranlasst. Die Feuerwehr suchte das Umfeld auf weitere Betroffene ab, wurde aber nicht fündig.

Nach der rettungsdienstlichen und seelsorgerischen Betreuung wurden zwei der sechs Augenzeugen in Krankenhäuser transportiert, die Notfallseelsorger setzten die Betreuung dort fort. Die anderen traten den Heimweg auf eigenen Wunsch an.

Der Zugführer der S-Bahn hatte das Unglück gar nicht bemerkt. Erst in Dortmund wurde er zu den Geschehnissen am S-Bahnhof in Derendorf befragt.

Die Strecke wurde mit Flutlichtstrahlern der Löschfahrzeuge ausgeleuchtet. Aufgrund des schweren Unfalls waren die Gleise in Derendorf von 1.57 Uhr bis 2.37 Uhr für den Bahnverkehr gesperrt. Betriebsstörungen waren nach Angaben der Bundespolizei jedoch kaum zu verzeichnen.

Noch am Montagnachmittag, 5. März, hatte für die Mitarbeiter der Feuerwehr, die zufällig zu dem Unfall gerufen wurden, eine Übung "Person unter Zug" an speziellen S-Bahnen auf dem Bahngelände in der Harffstraße durch den Notfallmanager der Deutschen Bahn stattgefunden.

(anch)
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